08. Februar 2018
Wein- und Genussblogs
Eine neue Rubrik anstelle der traditonellen Weinrallye
Hundertelf Mal war die "Weinrallye" unterwegs. Ein Event, bei dem die Fahrt jeden Monat quer durch die Wein- und Genusswelt ging. Spannend, unterhaltend, informativ. Vor einem Jahr wurde die Fahrt eingestellt. Ich selber habe als "Administrator" die Reissleine gezogen. Die letzten Fahrten schleppten sich dahin. Die Wein- und Genussblogs brauchten die Rallye nicht mehr.
Viele der beteiligten Blogs sind inzwischen verschwunden oder sie "siechen" dahin. Andere werden kaum mehr wahrgenommen. Das ist schade! Viele damalige Schreiber und Schreiberinnen sind "abgewandert" zur facebookkonformeren Kommunikation à la "geiler Wein", "hat mich umgehauen", "genial!". Das Bloggen schein out zu sein. Recherchieren, Erzählen, Berichten, Beurteilen... alles viel zu aufwändig. Stimmt das? Der Eindruck täuscht! Es gibt sie noch, die guten, ja hervorragenden Blogs und Websites zum Thema Wein und Genuss. Ich beobachte viele dieser Blogs regelmässig und zitiere auch ab und zu daraus.
Unter dem Signet "Weinblogs - Genussblogs" stelle ich nun auf meiner Website www.sammlerfreak.ch die besten aktuellen Blogs, Sites und Beiträge vor, das eine oder andere Mal sogar kommentiert, immer aber entsprechend "verlinkt".
06. Juni 2017
Weinrallye
Die Weinrallye war ein Blogevent, das jeden Monat einmal stattgefunden hat (am letzten Freitag im Monat).
Ablauf:
Einer der teilnehmenden Blogs übernimmt die Führung, bestimmt das Thema, lädt ein, verlinkt die Beiträge und erstellt eine Zusammenfassung. Sinn und Zweck einer Weinrallye ist einzig und alleine der Spass und die Motivation, schöne Themen aufzuarbeiten. Bei der Weinrallye darf jeder mitmachen, egal ob Weinblogger oder nicht. Auch Nichtbloggern bieten die Gastgeber immer die Möglichkeit ihre Beiträge auf ihrem Blog zu veröffentlichen. Allgemeine Informationen und Logos findet man auf den entsprechenden Seiten von Thomas Lippert (dem Gründer des Events) auf seinem Winzerblog und der Weinrallye-Seite auf Facebook.
28. Juli 2017
Die monatliche Rallye wurden nach der 111ten Ausgabe eingestellt. Grund: mangelnde aktive Beteiligung.
Die Organisationsseite l"Weinrallye" auf Facebook bleibt weiterhin bestehen (als Archiv, als Grundlage für einen allfälligen Neuanfang etc.)
Mehr Informationen hier
Da ich keinen eigenen Wein-Blog führe, veröffentliche ich meine Beiträge auch auf der Page
von facebook. Diese Seite ist öffentlich zugänglich (auch ohne bei facebook angemeldet zu sein) und deshalb jetzt auch zum Rallye zugelassen.
Die Weinrallye ist ein Blogevent, das jeden Monat einmal stattfindet (in der Regel am letzten Freitag im Monat). Einer der teilnehmenden Blogs übernimmt die Führung, bestimmt das Thema, lädt ein, verlinkt die Beiträge und erstellt eine Zusammenfassung. Sinn und Zweck einer Weinrallye ist einzig und alleine der Spass und die Motivation, schöne Themen aufzuarbeiten. Bei der Weinrallye darf jeder mitmachen, egal ob Weinblogger oder nicht. Auch Nichtbloggern bieten die Gastgeber immer die Möglichkeit ihre Beiträge auf ihrem Blog zu veröffentlichen. Allgemeine Informationen und Logos findet man auf den entsprechenden Seiten von Thomas Lippert (dem Gründer des Events) auf Winzerblog: http://winzerblog.de/weinrallye/ Wer gerne einmal selbst als Autor/Themengeber mitmachen möchte, findet alle Infos und die kommenden Themen auf der Weinrallye Seite in facebook.com (Weinrallye)
30. Mai 2017
Zur Einstellung der Aktivitäten.
Informationen, Kommentare, Anregungen etc.
Ausgerichtet von
Peter Züllig (Sammlerfreak), Administrator
26. Mai 2017
Weinrallye #111
Freitag, 30. Juni 2017
Ausgerichtet von Anja Kircher
auf dem Blog: Weingeschichte-n
26. Mai 2017
Weinrallye #110
Freitag, 26. Mai 2017
Ausgerichtet von Thomas Günther
auf dem Blog: Weinverkostungen
28. April 2017
Weinrallye #109
Meine kulinarische Ostergeschichte
Freitag, 28. April 2017
Ausgerichtet von Dorit
Schmitt
auf dem Blog: Aromenspiele
31. März 2017
Weinrallye #108
Freitag, 31. März 2017
Ausgerichtet von Stefan Schwytz
auf dem Blog: BACcantus
Hier mehr erfahren
24. Februar 2017
Weinrallye #107
Thema: zurechtStutzen
Vorurteile
Freitag, 24. Februat 2017
Ausgerichtet von Torsten Hammer und
Gottfrried Stutz
auf den Blogs: Priorat-Hammer
und Hundertachtzig°
20. Januar 2017
Freitag, 27. Januar 2017
Ausgerichtet von Juliane Gassert
auf dem Blog: Einfach Wein
30. Dezember 2016
Freitag, 30. Dezember 2016
Ausgerichtet von
Martin Riedl
auf dem Blog:
Flüssige Freundlichkeiten
28. Oktober 2016
Freitag, 28. Oktober 2016
Ausgerichtet von
Peter Ladinig
auf dem Blog: Peter Ladinig
30. September 2016
Freitag, 30. September 2016
Ausgerichtet
von Wolfgang Brandt
auf dem Blog:
Kaquus Hausmannskost
27. November 2015
Weinerrallye #93:
vom Freitag, 25. Dezember 2015
ausgerichtet von Thomas Günther
vom Weinverkostungen
27. November 2015
Weinerrallye #92:
vom Freitag, 27. November 2015
ausgerichtet von Christin Jordan
vom Hauptsache Wein
30. Oktober 2015
Weinrallye #91:
vom Freitag, 30. Oktober 2015
Thema: Geschmack ist nicht alles
ausgerichtet von Gerald Schuster
vom Das Weinforum
28. September 2015
Weinrallye #90:
vom Freitag, 25. September 2015
ausgerichtet von Julia Richter
vom Blog German Abendbrot
28. August 2015
Weinrallye #89:
vom Freitag, 28. August 2015
ausgerichtet von Julian
Gassert
vom Blog EinfachWein
27. Juli 2015
Weinrallye #88:
vom Freitag, 31. Juli 2015
ausgerichtet von Victoria Mölich
vom Blog www.wein-reich.de
26. Juni 2015
Weinrallye #87:
vom 26. Juni 2015
ausgerichtet von Dorothee Beil
vom Blog www.bushcook.de
29. Mail 2015
Weinrallye #86:
am 29. Mai 2015
durchgeführt von Susanne Werth-Rosarius
vom Blog Hundertachtziggrad
17. April 2015
Weinrallye #85:
Thema: Blaufränkisch vs. Lembergerrung
am 24. April 2015
durchgeführt von Stefan Schwytz
vom Blog BACcantus
Mein Beitrag und die Links zur Diskussion
und allen Beiträgen hier
23. März 2015
Weinrallye #84:
am 27. März 2015
durchgeführt von Paul Truszkowski
vom Blog drunkenmonday
Mein Beitrag und die Links zur Diskussion
und allen Beiträgen hier
12. Februar 2015
Weinrallye #83:
Thema: Wein in Film und Fernsehen
am 27. Februar 2015
durchgeführt von Birgit Lorz
vom Blog Edelste
Weine
Mein Beitrag und die Links zur Diskussion
und allen Beiträgen hier
24. Januar 2014
Weinrallye #82:
durchgeführt von Torsten Hammer
vom Blog Priorat Hammer
Mein Beitrag und die Links zur Diskussion
und allen Beiträgen hier
27. Dezember 2014
Weinrallye#81:
durchgeführt von
Susanne Werth-Rosarius
auf Blog Hundertachtziggrad
Alle Beteiligten und alle Themen in der Zusammenfassung auf organisierenden Blog
hundertachtziggrad
30. November 2014
Herbst 2014 - Eindrücke, erste Bilanz,
Meinungen
Christin Jordan vom Blog Hauptsache Wein.
29. August 2014
Rosé: solo oder als Essensbegleiter
Durchgeführt von Annette Sandner,
auf culinary pixel (food & fotoblog)
25. Juli 2014
Die Weinrallye #76 wird ausgerichtet von www.sammlerfreak.ch
Das Logo, die Informationen, Reaktionen und Kommentare, wie auch die Verlinkung aller Beiträge sind hier zu finden.
27. Juni 2014
Die Rallye wird durchgeführt von Ralf Kaiser
koordiniert von Peter Züllig
www.sammlerfreack.ch
Die Verlinkung und alle Hinweise sind hier zu finden.
30. Mai 2014
Die Rallye wird durchgeführt von
Michaela Loidl auf
Bio Wein Online
Mein Beitrag "Gedankenspiel"
auf meiner Homepage und
hier auf "Wein im Gepäck" zu finden sein.
25. Februar 2014
„Asylsucher im Glas oder mein Lieblings-Immigrant im Weinregal“
Die Rallye wird durchgeführt von Dorit Schmitt auf Chateau et Chocolat
Mein Beitrag:
wird ab 28. Februar 2014 hier
hier auf
facebook zu finden sein.
28. November 2013
Die Rallye wird durchgeführt von Cordula Eich auf Super Shoppen
Mein Beitrag:
"Mein Weinglück schäumt nicht!" ist
hier auf
facebook zu finden.
28. November 2013
Die Rallye wird durchgeführt von Marc Herold Blog als
Gast auf www.weinkaiser.de. Ich habe keinen eigenen
Beitrag geschrieben, weil ich das Thema auf
www.wein-plus.de bereits aufgenommen habe.
Zusammenfassung und Verlinkung
Mein Beitrag als Kolumne auf wein-plus.es
26. Oktober 2013
Die perfekte Weinkarte
Die Rallye wird durchgeführt vom Blog www.originalverkorkt.de
Mein eigener Beitrag mit dem Titel Dauerärgernis oder Frust oder auf Wein im Gepäck
27. September 2013
Die Rallye wird durchgeführt vom Blog Arthurs Tochter Kocht
Mein eigener Beitrag mit dem Titel System Schweiz hier oder auf Wein im Gepäck
.
27. September 2013
Aktuell:
Politische Attacke auf den Wein in Frankreich
Abgestimmt auf das Thema
der heutigen Weinrallye veröffentlicht La Revue du Vin de France einen allarmierenden Bericht „La France doit-elle en finir avec le vin?“ Eine boulevardreife Schlagzeile! Es geht wieder einmal um den
Fiskus, der das Gedeihen der Weinkultur unterbinden möchte; es geht um die Gesundheit und die ihre steigenden Kosten (auch für den Staat); es geht um die Werbung und die Verbreitung
(Verherrlichung) der Weinkultur im Internet; es geht um eine Anti-Wein-Kampagne der Regierung, die nun von einer Anti-Regierungskampagne der Weinlobby bekämpft wird. Zitat: „Auch eine Steuer nach
dem Verursacherprinzip soll erhoben werden, als wäre Wein ein Geissel der Menschheit“ (frei übersetzt).
Die politischen Wellen schlagen in Frankreich wieder einmal hoch und die Lobbies der Weinbranche und der Regierung sind tüchtig am Werk. Wein hat doch viel mit Politik zu tun! Inklusive
politisches Säbelrasseln.
Hier der Link zum Artikel in
der Revue du Vin de France (französisch)
30. August 2013
Rätsel im Wein - Wein im Rätsel
Die Rallye wird ausgerichtet von Peter Züllig von sammlerfreak und auf Wein im Gepäck
Das Rätselhafte im Wein. Ein Wein ohne Geheimnisse, ist der nicht langweilig?
Gibt es noch Rätsel im Wein? Rätsel, die vielleicht analytisch zu entschlüsseln sind, im Bereich der Weinerfahrung aber Rätsel bleiben. Es beginnt doch schon bei der Wahl des Weins. So rätselhaft sind doch oft unsere Entscheidungen. Und dann all die Rätsel um foodpairing, der richtige Wein zum richtigen Essen. Aber warum? Ein Rätsel! Oder doch nicht?
Wir können das Ganze auch umdrehen: Wein im Rätsel. Als vergifteter Rätselrater begegne ich dem Wein im Rätsel ab und zu. Welcher Wein taucht da auf? Was muss ich wissen - rund um den Wein - um fortan mit der Genugtuung zu leben, auch Weinrätsel lösen zu können?
26. Juli 2013
Die Rallye wird ausgerichtet von Victoria Hendgen
Mein Beitrag und die Diskussion ist hier und auf meinem Blog zu finden "Wein im Gepäck"
28. Juni 2013
Die Rallye wird ausgerichtet von
Mein Beitrag und die Diskussion ist hier und auf meinem Blog zu finden"Wein im Gepäck"
31. Mai 2013
Weinrallye #63 Anbaustopp versus
Weine jenseits der Anbaugrenzen
ausgerichtet von Sebastian Holey vom Blog www.weinbau-oenologie.de
Ab Freitag, 31. Mai 2013 hier zu finden. Die gleichen Beiträgeg und die Diskussion findet man auf meinem Blog
24. April 2013
Weinrallye #62- Grenzen des guten Geschmacks
(Weine unter 5 Euro pro Flasche)
ausgerichtet von Nico Medenbach vom Blog drunkenmonday
Hier sind Beitrag, Vorschau und Zusammenfassung zu finden. Die gleichen Beiträge und die Diskussion
findet man auch auf meinem Blog
"Wein im Gepäack"
29. März 2013
Weinrallye #61- Shiraz - Syrah
ausgerichtet von Susanne Werth-Rosarius vom Blog hundertachtziggrad
Bereits sind die ersten Beiträge online. Ich verlinke sie alle
hier, im Anschluss auf meinen eigenen Beitrag zum Thema.
26. März 2013
Am nächsten Freitag (Karfreitag) Weinrallye #61
Gottseidank! Ostern ohne Weinrallye hätte ich schlecht ertragen. Susanne Werth-Rosarius vom beliebten Hundertachziggrad-Bloghat sich erbarmt. Sie richtet auch
die diese Rallye aus, nachdem sich sämtliche Osterhasen geweigert oder geniert haben, die Führung zu übernehmen. Thema: Shiraz oder Syrah.
Bereits haben
sich zwanzig Mitreisende gemeldet, auch ich bin wieder dabei. Hier und auf "Wein im Gepäck" zu lesen ab Freitag, 29. März 2013
28. Februar 2013
Weinrallye #60 - Wiederentdeckt ausgerichtet von Julia Richter auf
German Abendbrot
La Tournefeuille, ein Bordeaux in der Appellation-Lalande-de-Pomerol
25. Januar 2013
Weinrallye #59 - Exotische Weine ausgerichtet von
http://www.institute-of-drinks.at am 25. Januar 2013
28. Dezember 2012
Weinrallye #58 – Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft ausgerichtet von winzerblog.de
Mein Beitrag
:
Mein Beitrag, der Blog, die Zusammenfassung und die Links zu allen TeilnehmerInnen sind auch hier zu finden.
30. November 2012
Weinrallye #57 – Food Pairing
ausgerichtet von hundertachtziggrad (Alle Beiträge verlinkt!)
Mein Beitrag:
Mein Beitrag, die Zusammenfassung und die Links zu allen TeilnehmerInnen sind hier zu finden.
28. September 2012
Weinrallye #55 – Hassliebe - Wein und Gastronomie
ausgerichtet
von The Institute of Drinks (Alle
Beiträge verlinkt!)
Mein Beitrag:
(Die Weinkarte in Restaurant)
Mein Beitrag, die Zusammenfassung und die Links zu allen TeilnehmerInnen sind hier zu finden.
31. August 2012
Weinrallye #54 – Typisch Region
ausgerichtet von http://blog.wein-reich.info/
Mein Beitrag:
(Region Zürichsee)
Mein Beitrag, die Zusammenfassung und die Links zu allen TeilnehmerInnen sind hier zu finden.
24. Juli 2012
Weinrallye #53 - Schweizer Weine
ausgerichtet von Wein im Gepäck und Sammlerfreak
Mein Beitrag:
Gastbeitrag von Markus Bommer:
Der Gastbeitrag, mein eigener Beitrag, die Zusammenfassung und die Links zu allen Teilnehmerinnen sind hier zu finden.
Jürgen Schmücking:
Weinrallye #54: irgendwo in Griechenland, …
Die Region im Glas? Dieser Wein schafft es in der Regel nicht, über seine (ziemlich kleine) Ortschaft hinaus verkauft zu werden. Mehr Regionalität geht nicht.
Ich werde hier nicht über Terroir, große Weine oder berühmte Winzer schreiben. Vielmehr möchte ich die Geschichteeiner zufälligen Begegnungen erzählen.
Karpathos ist eine Insel, die einem Foodie und Weinfreak nicht allzu viel zu bieten hat. Ein paar wirklich gute und authentische Tavernen, ein regionales Sardinenrezept, grandiose Ziegenschmorgerichte im abgelegenen Olympos.
Stefan Schwytz:
Weinrallye #54 – Region im Glas – La Clape
La Clape, eine besonders reizvolle Region, die einige außerordentlich bemerkenswerte Weine hervorbringt, ist das kleine Kalkstein-Bergmassif La Clape. Mit ca. 15‘000 ha liegt es im Departement Aude zwischen Narbonne, Gruissan und dem Mittelmeer.
Christian Lersch:
weinreich-blog
Dieses mal haben wir das Wein-Thema mal ein wenig weiter gefasst und ich nehme dieses mal nicht Wein von Trauben sondern von Äpfeln. Und zwar nicht weil mir zu diesem Dessert kein süßer Wein aus Trauben eingefallen wäre, sondern weil dieser Wein mindestens genauso gut zu dem Thema Region im Glas passt.
Julia Richter:
German Abendbrot
Weinrallye #54: Region im Glas mit – natürlich! – Riesling aus dem Rheingau
“Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muß mähen.
Und wer mäht, muß säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.”
So schreibt Erich Kästner in seinem Monatsgedicht “August”, an das ich mich in diesem heißen, faulen, taumeligen Monat oft erinnert habe. Und wie das Jahr die Sommertage gemäht hat! Mit Temperaturen bis zu 40 Grad hat die Jahreszeit noch mal versucht, ihre Ehre wieder herzustellen, nachdem Juni und Juli ja eher so lala waren.
Joachim Kaiser:
Vinositas
Terroir, mon amour et ma peine
“Mit der Hacke in der Hand lauscht der Winzer schweigend dem verzweifelt-hoffenden Dialog einer Pflanze mit ihrem Schöpfer, verwurzelt in der Tiefe, auf der Suche nach ihrem Selbst, einer Pflanze, die ihr Leiden überwindet und sich dem Terroir hingibt wie einer Erlösung.“ (Jean-Michel Deiss, biodynamischer Winzer, Zit. Tino Seiwert)
29.06.2012
Weinrallye #52
Thema: Klimawandel
Gastgeber: Torsten Goffin
Bordeaux-Blends vom Zürichsee
von Peter Züllig
Die Klimaerwärmung bringt uns bessere Weine. Dies ist die feste Überzeugung all jener Winzer, die bereit sind, auf die klimatischen Veränderungen zu reagieren und Neues zu versuchen. Allein die Tatsache, dass seit einigen Jahren immer früher geerntet werden kann und immer schneller mehr Oechsle-Grad zu erreichen sind, bringt noch keine „besseren“ Weine. Im Gegenteil: beim Kampf gegen zu hohe Alkoholprozente, zu üppiger Struktur, zu kräftigeren Weinen (die aus dem Gleichgewicht geraten) gibt es mehr Verlierer als Sieger. Viele einheimische Weine aus den eher kälteren Gegenden der Schweiz verlieren ihren eigenständigen, oft filigranen Charakter. Es gibt auch hier immer mehr plumpe „Powerweine“, die aus den einst eher dünnen, aber fein strukturierten „Landweinen“ hervorgegangen sind. Kraft und Farbe allein bringen es nicht. Da muss gefeilt und geschraubt werden, vor allem beim weit verbreiteten Pinot Noir, der dominierenden Rebsorte (bei den Rotweine) der Deutschschweiz.
Sogar die Regionalsendung des Schweizer Fernsehens („Schweiz aktuell“, eigentlich eine Politsendung) hat das Thema im vergangenen Herbst thematisiert: Guter Wein vom Zürichsee - der Klimaerwärmung sei Dank? Hier der entsprechende Link. Der informative Beitrag hat einen entscheidenden, kleinen „Fehler“. Die ganze Sendung (nicht nur die Interviews) sind „schwizerdütsch“ und deshalb wohl für die Mehrheit der Deutschsprachigen kaum verständlich.
Doch der interviewte Winzer, Erich Meier, – sozusagen der Kronzeuge – ist glaubwürdig, denn seine Weine (der fünften Generation einer alteingesessenen Winzerfamilie) überzeugen, nicht nur dank oder wegen der Klimaerwärmung. Der Winzer registriert (im Film) anfangs Oktober 105 Oechslegrad und meint: „Normalerweise hat man diesen Zuckergehalt Ende Oktober. Wir sind also rund drei bis maximal vier Wochen früher als sonst. Der Klimawandel ist etwas, das wir Winzer gerne nehmen. Die Temperaturen bewegen sich immer noch im angenehmen Rahmen. Es wäre deshalb falsch, wenn wir uns beklagen würden“.
Tatsächlich belegt die Statistik der Forschungsanstalt Acroscope in Wädenswil die Folgen der Klimaerwärmung in Bezug auf die Reben. In den vergangenen dreissig Jahren ist der Zuckergehalt der Blauburgunder am Zürichsee (und nicht nur hier) kontinuierlich gestiegen. Sieht man einmal von den wetterbedingten Schwankungen ab, ergibt sich ein recht einheitliches Bild. Auch spätreifende Rebsorten haben hier eine Chance bekommen und werden zunehmend auch angepflanzt: vor allem Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay... Sie sind hier vor 15 Jahren noch kaum gereift, jetzt aber werden sie immer häufiger angepflanzt, denn die Chance daraus einen guten Wein zu keltern ist beträchtlich gestiegen.
Dadurch verändert sich aber auch das Angebot „einheimischer“, oder sagen wir regionentypischer Weine. Der Zug fährt Richtung Mainstream, nicht nur in Bezug auf Rebsorten, auch beim Charakter der Weine. Ich formuliere es einmal krass: austauschbare Gefälligkeitsweine, kaum mit Individualität behaftet, vollmundig, wenig Säure, wenig Unter- und Obertöne, sehr oft simple Blender.
Da setzt meine Kritik ein: Die Natur ermöglicht, etwas in die Flasche zu bringen, was wärmere Gegenden längst kultiviert, ausgelotet und im besten Fall mit Erfolg produziert haben. Im Augenblick, wo ich dies schreibe, sehe ich durch das Fenster die Föhnstimmung, etwas typisch Schweizerisches (Föhn gleich warmer Südwind aus den Bergen). Er beeinflusste bisher das Klima in bestimmten Gegenden weitaus am meisten.
Die wunderbaren Blauburgunder aus der Bündner Herrschaft verdanken wir ihm, dem Traubenkocher. Er macht sie einmalig, unverwechselbar. Andere Gegenden haben andere klimatische Besonderheiten und damit – im Verlauf der Jahrzehnte, ja Jahrhunderte – eigene – den Gegebenheiten angepasste – Rebsorten bewirtschaftet und unterschiedliche Keltermethoden entwickelt, damit auch immer wieder spezielle, unverwechselbare Weine erzeugt.
Ist dies eine altmodische, traditionsgelenkte Auffassung, die längst zu revidieren ist?
Oder – anders ausgedrückt – „Wer hat die Seele des Weins getötet?“ Diese Frage stellt der Weinautor Stuart Pigott in seinem 2009 erschienenen Buch „Wein weit weg“ (Scherzverlag, Fischer Frankfurt am Main). Sie treibt Pigott, als Rechercheur, in die ganze Welt hinaus: „Expeditionen von Norwegen über den Kaukasus nach China“ um immer wieder die Frage zu stellen: „Wurde die Seele des Weins wirklich getötet, wenn ja, wer ist der Mörder?“
Ich habe das Buch von vorne bis hinten und von hinten bis vorne gelesen. Eine eindeutige Antwort aber nicht gefunden. Es sei denn beim fast apodiktischen Schluss des Buchs: „. Wenn wir glauben, dass ein Mord begangen wurde, dann ist es eine Art optische Täuschung, weil wir uns an ein völlig überholtes Bild des Weins klammern. Aber wenn wir die Gegenwart wahrnehmen, ohne nach einer heilen Welt des Weins zu suchen, stellen wir fest: Die Seele des Weins ist nicht tot, sie ist sogar höchst lebendig und wandelt sich immer weiter.“ Pigott ist – zumindest in seinem Buch – radikal. Er beschreibt Weingebiete (die zum Teil weit weg liegen), er beschreibt Situationen, er beschreibt Winzer, er beschreibt Weine, er beschreibt Techniken – und kommt immer wieder zu einer ähnlichen Schlussfolgerung: „Die alten Regeln des Wein-Spiels sind offensichtlich längst überfällig geworden. Alles hat sich geändert oder wird sich bald ändern.“ Spurensuche nennt er seine Reise durch die neue und alte Weinwelt.
In einer etwas frotzelnden Art werden Fakten aufgetischt, die fast immer in einzelnen Begegnungen, Beispielen oder Verkostungen enden. Nach der x-ten Reise habe ich das System begriffen, glaube ich. Totale Liberalisierung (wirtschaftstechnisch ausgedrückt), jeder kann Wein machen, alle Mittel und Techniken sind erlaubt, der Weintrinker allein entscheidet, wie sein Wein „schmecken“ soll und der menschliche Erfindungsgeist macht möglich, was bisher unmöglich schien (zum Beispiel Reben in den Tropen). Nur so kann wohl das letzte Kapitel über die „Hobbits“ an der Mosel verstanden werden, mit dem das Buch – nach 544 Seiten – schliesst. Originaltext: „Jeder kann Winzer werden: Yes, you can! Vor der Haustür, genauso wie ganz weit weg, ändert sich alles….“
Natürlich kommt der Autor auch auf die Klimaveränderung zu sprechen, immer mal wieder: „Dagegen ist die globale Klimaerwärmung eine ganz neue Entwicklung, die für den Weinbau an vielen Orten eine echte Bedrohung darstellt. Bis jetzt schienen die Auswirkungen in Nord-Europa allerdings vorwiegend positiv, deshalb zählt sie noch nicht offiziell zu den Mordverdächtigen. Ich stoße in den Medien sogar immer wieder auf die Meinung, dass die Ausbreitung des Weinbaus in Richtung der immer wärmeren Erdpole zu den wenigen positiven Seiten der globalen Klimaerwärmung zählt.“
Auch hier findet Pigott den passenden Kronzeugen, diesmal in der Pfalz: „Diese klimatische Veränderung bedeutet, dass die Winzer hier zunehmend mit den Problemen konfrontiert werden, die ihren Kollegen in Kalifornien nur allzu vertraut sind… .
Es gibt keine Zweifel mehr daran, dass die Pfälzer Weine, wie fast alle Weine der Welt, sich durch die klimatischen Verschiebungen bereits wesentlich verändert haben, und es bringt überhaupt nichts, dies als Winzer einfach abzustreiten. Die Probleme warmer Überseegebiete, des Mittelmeerbeckens und der Iberischen Halbinsel werden allmählich auch zu den unsrigen. Der Alkoholgehalt liegt heute mindestens ein Volumenprozent höher als vor einer Generation, die Säure entsprechend niedriger. Die Weine schmecken voller, weicher und mächtiger als früher. Ein Winzer, der diese Wahrheit ignoriert, wird mit ziemlicher Sicherheit schwere, stumpfe Weine im Keller haben, die wahrscheinlich auch übermäßig alkoholisch wirken. Wer als Winzer jedoch darauf reagiert und diese Veränderungen als Chance sieht, kann spektakuläre Weine erzeugen, die unbestreitbar neu sind und doch ganz klar ihre Herkunft erkennen lassen.“
Genug der Pigott-Zitate, zurück an den Zürichsee, zu meinen eigenen Erfahrungen, zu meiner (geografisch) nächsten Weinwelt. Nicht nur, dass der filigrane Blauburgunder (oft leicht verächtlich als „Landwein“ bezeichnet) hier eine ähnliche Entwicklung durchläuft, also voller, mächtiger, schwerer, geworden ist, er hat auch an Charakter verloren. Ob dies seine Seele ist, weiss ich nicht. Was ich aber weiss: Diese Weine sind immer „austauschbarer“. Bekömmlicher, wie man sagt, weniger Säure, mehr Einheitsfrucht, keine Ecken und Kanten mehr, Aromenvielfalt schrecklich reduziert. Weine mit 14% Alkohol-Gehalt sind beim Pinot Noir fast schon die Regel. Sogar die Weissweine kommen gut und gern auf 13% und mehr…
Was mich aber weit mehr skeptisch stimmt, das ist die Tatsache, dass auch immer mehr der bisherigen Rebsorten durch Merlot, Cabernet Sauvignon und Co. ersetzt werden. Die Klimaerwärmung macht es möglich. Mein Nachbar, der weinliebende Coiffeur, erzählt mit Begeisterung von den Bordeaux-Blends, die er so gerne trinkt. Bordeaux-Blends bald auch vom Zürichsee, dank Klimaerwärmung. „Orbitweine“ sagt Pigott, sie „kreisen im Nichts, beziehungsweise es besteht keine echte Verbindung zwischen ihnen und einem bestimmten Punkt auf der Oberfläche von Planet Wein.“ Innovative Winzer trotzen dieser Entwicklung. „Yes, we can!“ Doch wie viele innovative Winzer gibt es, wenn es darum geht, Weine auch gut zu vermarkten? Diese Frage stellt sich nicht nur hier am Zürichsee
Wichtige Links:
26.05.2012
Weinrallye ≠51 Zusammenfassung und Verlinkung
Zusammenfassung und Abschluss der Rallye durch den Gastgeber
Eigener Kommentar:
Die „Domina“ hat die Blogger und Bloggerinnen offensichtlich nicht allzu sehr angeturnt. Waren es beim Naturwein (Weinrallye #50) noch mehr als 30 Beitrage, so habe ich bis heute nur deren sieben zur Domina gefunden. Auch das mit dem „Verlinken“ klappte nicht gerade vorzüglich. So musste ich die Beiträge ordentlich „zusammenkratzen“. Vielleicht habe ich den einen oder anderen auch übersehen. Ich werde jedenfalls – mit der Zusammenfassung des Gastgebers – nochmals auf das Thema zu sprechen kommen. Hier nur so viel: Die Domina ist offensichtlich:
a) in gewissen Gegenden schwierig aufzutreiben
b) eine nicht überall bekannte Rebsorte
c) bei Weinliebhabern nicht allzu sehr beliebt
Ich meine aber, gerade solche Themen sind besonders interessant und anregend. Für mich viel interessanter als der x-te Aspekt betreffend Rieslinge, Bordeaux, Pinot Noir etc. Hoffentlich trudeln noch einige Nachzügler ein. Jedenfalls ist das Thema für mich noch nicht abgeschlossen.
Verlinkung der Beiträge
Siegfried Pedrini (Gastgeber der Rallye #51): Domina, wie sie mich heute dominierte…
Torsten Goffin: Veronica Ferres, halbtrocken…
Carsten Henn (Vinum): Domina – Die Herrin Frankens
Peter Züllig: (K)eine Liebesgeschichte in drei Akten
Sanny Krug: Domina – eine herrische Rebsorte
Cordula Eich: Domina
Victoria Hendgen: Ahrtaler-Domina-Zwiebel-Chutney
25. Mai 2012
Weinrallye ≠ 51: Domina
(K)eine Liebesgeschichte in drei Akten
Erster Akt
Es war vor gut zehn Jahren, als ich ihr zum ersten Mal begegnet bin, der Rebdame Domina. Ich gebe zu, es war auch bei mir vor allem ihr Name, der mein Interesse weckte, sonst wäre ich wohl an ihr vorbeigegangen, wie an so vielen Dingen der Natur, des Lebens und des Genusses. Meine Freunde verkosteten auf einem ausgezeichneten fränkischen Weingut Rieslinge; mir – dem Rotweintrinker – schenkte die Winzerin ihre „Domina“ ein. Der Name war attraktiver als der Wein, doch dies liess die Hausherrin nicht auf sich beruhen. Der erste Akt endete in einer heftigen Diskussion, in der wir nicht zusammen kamen; wir: die Winzerin, der Wein und ich. Eine Flasche der Domina nahm ich mit in die Schweiz - um bei Gelegenheit in aller Ruhe ein nächster Annäherungsversuch zu wagen. Dazu kam es nicht, ich habe sie schnöde im Keller liegengelassen, gar nicht galant.
Zweiter Akt
Etwa fünf Jahre später. Wir waren eingeladen bei Freunden. Der Hausherr, ein Opernliebhaber und Wagner-Fan, soeben zurück aus Bayreuth, wollte mir, dem Weinliebhaber, etwas ganz besonderes bieten, einen Wein, den er in Franken kennen und lieben gelernt hat, die Domina. Meine Miene verriet mich. Eigentlich wollte ich höflich sein, alle Vorurteile ablegen, die Geste des Gastgebers anerkennen, dem Wein eine Chance geben. Verlorene Liebesmühe. Die Flasche (oder waren es Flaschen?) – extra aus Franken importiert – wurden von den andern Gästen mit Genuss getrunken, von mir aber ohne Begeisterung. Seither hat man mir nie mehr eine Domina aufgetischt. Auch bei meinen Wagnerfreunden nicht. Ende des zweiten Aktes.
Dritter Akt
Die Weinrallye wurde – vor ein paar Monaten – wieder zu neuem Leben erweckt. Ich habe mir vorgenommen, immer dabei zu sein. Doch schon das dritte Thema liess mich „erzittern“ und an meinem Vorhaben zweifeln: Domina. Was haben wir uns zu sagen oder gar zu schreiben? Nach langem Zögern – sozusagen im allerletzten Augenblick – versuchte ich in der Schweiz die Dame aufzutreiben. Noch rechtzeitig vor dem Rallye-Start. Und siehe da, ein Internetanbieter offerierte eine Domina (er ist der einzige, den ich in der Schweiz gefunden habe): Schloss Castell, Domina trocken 2008, zu 15.70 SFr. Ich möchte zwei Flaschen bestellen. Der Versuch endet beim Hinweis: Mindestbetrag für eine Bestellung: 50 Franken. Was tun? So bestelle ich eben vier Flaschen, zum Gesamtbetrag von 62.80 SFr. und warte nun auf die Dame, die in vierfacher Ausführung noch rechtzeitig vor der Rallye bei mir eintreffen sollte. Dabei überlege ich mir bereits, was ich mit ihr anstelle, wenn sich meine gesammelten Vorurteile bestätigen sollten. Einen Trost habe ich jetzt schon: „meine“ Domina ist von fürstlicher Herkunft.
Epilog
Das war knapp. Gestern sind die vier Flaschen – gerade noch rechtzeitig – angereist. Am Abend, beim „Souper sur l’herbe“, kam die Domina ins Glas. Ein nicht ganz freiwilliges Wiedersehen nach vielen Jahren. Und? Ihr Ruf hat sich deutlich verbessert, auch bei mir. Der auf unserem Tisch ungewohnte Bocksbeutel war wohl ein Symbol für das Besondere. Inzwischen habe ich auch gelernt, das Nicht-ganz-Alltägliche, das Besondere zu anerkennen, als belebende Abwechslung auch beim Weinkonsum. Tatsächlich verfügt diese (meine) Domina über ein Aromenspiel, das den Gaumen durchaus beleben kann durch die in allen Beschreibungen erwähnte Kirsche, etwas Brombeeren, leicht schokoladene (nicht süsse) Anklänge, Paprika und – vielleicht weil er gerade blüht – Holunder. Wenn ich es mir überlege: so aussergewöhnlich ist dies nicht. Ähnliches habe ich schon in vielen andern Weinen gefunden. Doch dann (vielleicht) die Erleuchtung. Meine Frau kam darauf: dieser Domina fehlt der Charme. Ja, das ist es wohl, was meine Beziehung zur strengen Dame so belastet: der Charme. Darum endet diese Geschichte ohne Happy-End.
NB. Drei weitere Flaschen warten jetzt in meinem Keller auf nächste Rendezvous.
Dies ist ein Beitrag zur Weinrallye #51 , geführt wird sie von
27. April 2012
Weinrallye ≠ 50: Naturweine
Ein Unikat - zwanzig Jahre jung
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Bereits vor vier Jahren stand diese Flasche neben dem Computer auf meinem Pult. Ich wollte über den Wein schreiben, zögerte dann aber die Flasche zu öffnen. Es ist ein Unikat - in doppelter Hinsicht. Der Wein gehört zu den ersten Bio- oder Naturweinen der Schweiz, in die Flasche gebracht von einem Winzer, der heute als Bio-Heiliger geradezu verehrt (oder belächelt) wird.
Guido Lenz aus dem thurgauischen Islikon (Schweiz) begann schon 1980, also vor 32 Jahren, mit seinen Experimenten im Anbau und der Weinproduktion nach ökologischeren und ganzheitlicheren Methoden. Nach einigen Misserfolgen war es dann – nach fast 10 Jahren – so weit, dass auch wirklich gute, eigenständige, mitunter auch eigenwillige Weine entstehen konnten. Aus dieser Periode stammt die Flasche auf meinem Pult. Aber auch sie, die Flasche selber – zumindest das Etikett – ist ein Unikat.
Vor vier Jahren schrieb ich in meiner Kolumne bei Wein-Plus: „Die Flasche ist mit einem handgemalten und signierten Bild des Künstlers Luciano Capello geschmückt. 1020 Bilder hat er gemalt und damit die Ernte 1991 des Ostschweizer Kleinwinzers zum Unikat gemacht: „Die Farben sind wasserfest, so dass die Etikette abgelöst und gerahmt werden kann”, steht auf dem Begleitblatt. Dieses Ablösen habe ich nicht übers Herz gebracht. Die Etikette gehört zum Wein, der Wein zur Etikette, denke ich und lagere beides weiterhin ungetrennt in meinem Weinkeller.“
Nun aber ist der „Tag der Wahrheit“ gekommen. Das Thema „Naturwein“ ist zu attraktiv, als dass ich darauf verzichten möchte, einen 21jährigen Wein vorzustellen, der aus „einem Naturrebberg, der nicht auf Maximalertrag ausgelegt ist, sondern das ökologische Gleichgewicht und Harmonie aller Lebewesen ins Zentrum des Wirtschaftens stellt.” (aus dem Leitbild des Weinguts). Heute wird die Flasche also geöffnet. Was erwartet mich? Ein längst abgebauter oder gar oxidierter, vielleicht sogar untrinkbarer Wein?
Untrinkbar ist er nicht. Wir beide – meine Frau und ich – haben ihn getrunken. Die ganze Flasche. Das will etwas heissen, denn unser weinverwöhnter Gaumen verweigert ab und zu den Zugang. Wir haben dem Wein Respekt gezollt, sogar Achtung. Mehr aber nicht. Da sind zuerst einmal die etwas gewöhnungsbedürftigen Aromen der eher seltenen Rebsorte Marechal Foch, die etwa vor etwa hundert Jahren im Elsass gezüchtet wurde. Sehr viel Zimt würde ich sagen, nur noch eine leise Spur von Kirschen, die Würze abgeschliffen, in der Harmonie von leisen Reifetönen aufgesogen. Ein gealterter, runder, aber nicht aufregender Wein.
Nein – zwanzig Jahre kann man, soll man ihn nicht lagern. Vielleicht ist es auch die ungewohnte Aromatik, die zusätzlich verwirrt. Die Schweiz hat – verglichen mit andern Ländern – ein wohlwollendes Weingesetz. Da werden interspezifische Sorten (PIWI) wie Maréchal Foch, Léon Millot, Cabertin, Monarch etc. kaum eingeschränkt oder gar verboten. Viele Biowinzer haben deshalb ihre Rebberge neu bepflanzt, fast ausschliesslich mit pilzresistenten Sorten. Nur so ist es möglich – sagen sie – in den doch eher kühleren Gegenden ohne Pestizide naturnah zu arbeiten.
Die entscheidende Frage aber ist: lassen sich diese Weine – die meist ausserhalb der internationalen Weingeschmacksnormen liegen – auch vermarkten? Guido Lenz, der Bio-Pionier hat kaum Mühe. Seine Weine transportieren auch ein gutes Stück Ideologie. Als selbsternannter Schamane wendet er sich an „Menschen, die sich für gesunden Boden und Schönheit in der Landwirtschaft interessieren. Menschen, die sich für Rituale im Weinberg und Heilarbeit interessieren.“ Aus diesem Grundgedanken sind interessante Projekte entstanden, wie Engelwurz (ein soziales Projekt mit Jugendlichen), Vogelgespräche (Wohnen im Zirkuswagen und Vögel vom Traubenfrass abhalten), Froschtage (24 Stunden in der Natur leben) und, und, und….
Ich begreife all die, denen da zu viel Ideologie dahinter steckt. Mir jedenfalls geht es so. Ich möchte einen guten Wein trinken, mit viel – um den Modebegriff zu verwenden – Terroir, Eigenständigkeit, Authentizität; ein Produkt, das gewachsen, gereift ist, die Natur noch spüren lässt. Einen ideologischen Überbau brauche ich eigentlich nicht. Im Gegenteil: er stimmt mich skeptisch, lässt mich zurück, drängt mich zum Aussteigen
Deshalb habe ich mir wieder einmal drei Rotweine aus dem Weingut von „biolenz“ besorgt und getrunken. Ja, getrunken und nicht nur verkostet: „Isslisberger Assemblage“, „Muscat bleu“ und „Cuvée Barrique Isslisberg“. Und? Ehrlich gesagt: irritiert war ich schon, als ich zuerst die Isslisberger Assemblage im Glas hatte. Er war einfach so ganz anders. Im Hinterkopf tickte es: „naturnah, naturnah, naturnah….“. In der Nase aber hatte ich wenig, der „fruchtige Gesamteindruck vom Isslisberg“ wollte sich mir einfach nicht mitteilen. Bin ich schon so an gängige Nase von Pinots, Bordeaux, Merlots etc. gewöhnt? Hat sich die Vorstellung, wie ein Wein sein muss, schon so tief in mir eingenistet?
Verunsichert habe ich den Wein dem Gaumen zugeführt, getrunken… Und? Es sind wohl vor allem die Rebsorten, welche die Andersartigkeit ausmachen. Alles „Piwie“, pilzresistente Sorten: „Baco Noir“ eine junge, kanadische Züchtung, „Leon Millot“ und „Maréchal Foch“ beides alte Züchtungen von Kuhlmann aus Frankreich. Vielleicht ist es dieses „andere Geschmacksbild“, das mir den Zugang zum „naturnahen Wein“ nicht gerade erleichtert.
Mit der Zeit – im Verlauf des Abends – habe ich mich daran gewöhnt. Doch ich gebe zu, es fällt mir nicht leicht, zur Beschreibung des Weins die richtigen Begriffe zu finden. „Paranuss“ steht in Detailbeschrieb einer Önologin. Hilfe! Was ist Paranuss – vor allem: wie riecht sie? Keine Ahnung. Auch googeln hilft da nicht viel weiter. Eigentlich bin ich eher mit dieser Andersartigkeit beschäftigt, als mit der Naturnähe.
Nicht viel anders geht es mir beim zweiten Wein, dem „Muscat bleu“. Bisher noch gehört, noch nie getrunken. Eigentlich eine Tafeltraube, die nur selten gekeltert wird. Und der Wein? Die Önologin muss mir helfen: „In der Nase begrüssen Rose, Muskat und Marzipan wie aus 1001 Nacht – Amaretto, Süss- und Sauerkirsche und schliesslich trumpft der Holunder auf. Im Mund schmeichelt ein leichter fruchtiger Cassis, die rote Johannisbeere und eine Überraschung aus Lavendel….“ „Tausend und eine Nacht“, ich muss es gestehen, ist mir vertrauter, in die Nähe des Weins habe ich die legendäre Märchensammlung bisher noch nie gestellt. Doch der Schamane sagt: „Es ist ein Meditationswein und öffnet das dritte Auge. Die Gaben vom „Muscat bleu“ sind Transparenz und Erhöhung.“ Das dritte Auge hat sich bei mir noch nicht geöffnet. Und Transparenz? Lass der Meditationszeit, die sicher noch kommen wird. Beim dritten Wein, der „Cuvée Barrique“, sind mir zumindest die Holznoten vertraut. Auch für die übrigen Aromen finde ich eher wieder vertraute Begriffe, wie Kaffee, rote Früchte, schwarze Schokolade….
Himmel, auf was habe ich mich da eingelassen? Auf Naturweine, auf Ideologie, auf „Bio“, auf interspezifische Rebsorten, auf „neue“ Weine? Ich weiss es nicht. Wohl von all dem etwas. Doch ich bin dankbar für die Erfahrung. Ob ich ab und zu bei diesen Weinen bleibe, noch mehr Erfahrungen mit anderen „Naturweinen“ suche, weiss ich nicht. Jedenfalls habe ich einen gewaltigen Sprung gemacht, vom ersten „Naturwein“ bis zum jüngsten Wein des gleichen Winzers. Heimlich freue ich mich, dass ich von jedem der drei Weine nicht nur eine, nein drei Flaschen gekauft habe. Sechs stehen also noch im Keller. Dazu drei weisse Weine, die ich noch nicht angetastet habe. Es steht mir also noch einiges bevor. Vielleicht wächst – wie so oft im Leben – die Liebe mit der Gewöhnung.
Herzlich
Peter
Hier die Links:
Das besprochene Weingut Biolenz
Diskussion zum Thema Naturwein auf Wein im Gepäck
Federführender Blog: Weingut Lisson
Alles über die Weinrallye: Winzerblog
Auf Facebook: Weinralley
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16. März 2012
Weinrallye # 53 Schweizerwein
am 20. Juli 2012 von 0.00 uhr bis 21. Juli 2012 0.00 Uhr
auf www.facebook.com/sammlerfreak
Auf den ersten Blick vielleicht ein etwas exotische Thema. Doch es gibt ihn, den Schweizerwein, allen Unkenrufen zum Trotz. Die Schweiz ist mit knapp 15‘000 Hektaren Rebland ein kleiner und wenig bekannter Weinproduzent, vor allem im Vergleich mit Nachbarn wie Frankreich und Italien. Nur ein ganz kleiner Teil der Gesamtproduktion von Schweizerwein wird exportiert (gerade mal 2-5 %). Schweizerweine sind also ausserhalb der Schweiz nur schwer erhältlich. Sozusagen eine Rarität.
Also ein (zu) sperriges Thema, für eine Wein-Rallye? Ich glaube nicht! Vor allem weil ich das Thema gern breit fassen würde: Nicht nur Wein aus der Schweiz, vielmehr die Schweiz in der grossen Weinwelt. Also Erfahrungen mit der Schweiz, mit Schweizern und ihrem Verhältnis zum Wein. Da hat – so meine Erfahrung – fast jeder etwas zu erzählen. Sei es vom Urlaub in der Schweiz, von Erfahrungen in den Schweizer-Restaurants, von Weinerlebnissen, von den Bergen, in denen es ganz spezielle Weine gibt, und, und…
Der eine oder andere Schweizerwein gelangt sogar ins Ausland. Gantenbein ist so ein Vorzeigeprodukt. Aber auch die Walliser-Weine oder der Tessiner Merlot, der (vor allem in Deutschland) oft geschmähte Chasselas aus der „Welschschweiz“ oder der Müller-Thurgau aus der Ostschweiz, der hier noch standhaft mit Riesling-Silvaner bezeichnet wird.
Vielleicht hat der eine oder andere sogar Erfahrung mit Kauf- oder Verkauf von Weinen in der Schweiz; mit Präsentationen von Weinen bei den doch eher als konservativ verschrienen Eidgenossen; mit Verkostungen oder Wettbewerben im Vergleich mit andern Ländern oder Rebsorten; mit Begegnungen im Handel, in der Wein- oder Winzerszene.
Ich meine sogar, Themen wären zugelassen, wie: „was trinke ich zu speziellen Schweizergerichten?“ Zu der Berner-Rösti, dem Züri-Geschnetzelten, dem Käse-Fondue, den Älplermagaronen…? Gerichte, welche die Schweizer-Grenzen längst überschritten haben und auch in andern Ländern auf der Speisekarte stehen. Passt dazu nur ein Schweizerwein oder gibt es andere Weine, die besonders gut mit diesen Gerichten harmonieren.
So weit gefasst ist das Thema nicht nur machbar – auch für jene, die keine Schweizerweine „beim Händler ihres Vertrauens“ oder gar in den Regalen des Discounters finden können. Zudem gibt es auch in Deutschland Online-Shops – wie zum Beispiel „Lionhouse“, die rasch und zuverlässig gute (und weniger gute) Schweizerweine liefern, ohne lästige Zollbehinderungen durch die Schweizer EU-Abstinenz.
Ich freue mich natürlich auf ein möglichst breit gefächertes Spektrum und die Teilnahme von vielen Weinliebhabern aus andern Ländern, denn als Schweizer Rallye-Fahrer kenne ich auch in meiner Beziehung zum Wein keine Grenzen. Hoffentlich geht es möglichst vielen Mitfahrern ebenfalls so.
Herzlich
Peter
09. März 2012
Wein-Rallye #49 - Müller-Thurgau
ausgerichtet von http://cucina-casalinga.blogspot.com (Alle Beiträge verlinkt!)
Mein Beitrag:
Mein Beitrag, die Zusammenfassung und die Links zu allen TeilnehmerInnen sind hier zu finden.
13. Februar 2012
Hurra, die alte Weinrallye
ist fast wieder da!
Sang- und klanglos ist sie eingeschlafen, die alte, beliebte Weinrallye. Niemand wusste so genau warum. Einfach weg. Adee! Schüchterne Nachfragen auf der Rallye-Seite von facebook.com blieben ungehört.
Dann aber kam eine weniger schüchterne Anfrage. Und nun rollt sie doch wieder. Vielleicht in etwas anderer Form. Wenn ich die Botschaft von Thomas
(dem Initiant der Rallye) fei interpretiere, dann steckt doch ziemlich viel Frust und Enttäuschung dahinter. Ich kann da nachfühlen. Oft geht es mir genau so. Einst versackte das wein-plus-forum zu einem recht müden Haufen letzter Mohikaner. Zwar viel gelesen, aber kaum zur echten Dislkuission benutzt. Und es öffnet sich ein Blog nach dem andern, eine Homepage löst die nächste ab, neue Events werden geschaffen und verschwinden wohl auch wieder.
Ich gebe zu: ich müsste von Blog zu Blog, von Website zu Website hüpfen, wollte ich all die vielen Kontakte und Freundschaften aufrecht erhalten, die sich einst gebündelt auf wein-plus getroffen haben. Vielleicht jetzt einmal jährlich im noch jungen Vinocamp Deutschland real treffen.
Ich wäre zum dauerndhüpfenden Wesen mutiert. Nein - das wollte ich nicht. Später hat das Rallye einiges wieder gutgemacht. Es war ein gezieltes Wandern und dosiertes Hüpfen. So hat es wieder Spass gemacht. Dann aber war es weg, von einem Monat auf den andern. Und mit ihm auch der Spass.
Da ich ausser Wein noch ein paar aufwändige andere Hobbies pflege blieb mir fast nur noch übrig, meine eigene Website zu eröffnen, die eigentlich kein Blog ist, sondern versucht, die Sammlerfreaks besser miteinander zu vernetzen. Wein ist nur ein kleiner Teil dieser Homepage, für mich ein wichtiger, vielleicht sogar ein gewichtiger. Mein "Getrunken" erscheint fast täglich und sammelt meine Weingeschichten (es sind keine expliziten Beurteilungen), verknüpft und vernetzt sie mit Bildern und Links.
Für die Weinrallye habe ich eine eigene Gruppe in facebook.com - auf Vorschlag von Thomas - eröffnet. Wein im Gepäck heisst sie und ist mit der Weinrallye #48 auch eingeschlafen, nein stecken geblieben.
Jetzt also geht es also weiter. Wir warten auf die Startflagge, mit viel gutem Willen und einigen Ideen im Gepäck.
Hier nochmals die Regeln der Weinrallye.
Alles klar?