an der Kirchacherstrasse 8
in Bubikon
Es sind dieses Jahr sieben Krippen, die ich im nahezu abgelaufenen Jahr erworben habe. Davon sind vier Unikate, die es so nur einmal gibt.
Auf der untersten Ebene (von links nach rechts) eine "Dekorationskrippe" - aus einem grauen Stein gestaltet. Die Konturen des Stalls und der Heiligen Familie sind leicht eingefräst und mit Farbe markiert (schwarz/golden). Der Stein ist sonst unbearbeitet und so belassen, wie er wohl in einem Bachbeet
gefunden wurde. Nur unten ist er flach gemacht (Boden), damit er gut aufgestellt und präsentiert werden kann. Die Krippe ist ein Original (das heisst, es gibt weder Kopien noch gleich gestaltete Originale). Geschaffen hat die Steinarbeit Peter Bürgler. Der Name verrät es: er lebt in der Innerschweiz, (Illgau SZ), und ist ein Bergler, wie man zu Recht sagen kann.
Die kleine, weisse Krippe daneben ist ein typisches Beispiel, wie sich die Darstel-lung der "Geburt Christi", je nach Gegend (und Zeit), wandelt. In Alaska, wo diese Krippe
als Weihnachtschmuck angeboten wird, findet die berühmte Geburtsszene (Krippe) in einem Iglu statt. Die sich verändernden Örtlichkeiten stellen eine der interessantesten Eigenheiten in den Krippen-Szenerien dar. Nicht immer, aber sehr häufig wird das Arrangement - weg vom "Schauplatz" in der Biibel - in eine persönliche Erfahrungswelt verlegt. Die Kleinkrippe (Grösse des Iglus: 6,5x10x7,5 cm. Figuren auf weissem Sockel: 4 cm. Krippe auf Schlitten) ist ein schönes Beispiel, wie sich die Darstellung den jeweiligen Kulturen anpasst, und zwar auch bei "Souvenirs" (wie hier), die nicht handwerklich, sondern maschinell (als Massenproduktion, in der Regel "made in China" hergestellt werden. Die dritte Krippe (rechts, auf der untersten Ebne) ist die
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Hauskrippe eines Künstlers längs verstorbenen Künstlers unserer Region, der diese Hauskrippe aus Karton nur für seine Familie (zwei Kinder) geschaffen hat. Traugott Stauss lebte in Lichtensteig
Die nächste Krippe (auf der mittleren Ebene, links) ist stilistisch besonders interessant. Gestaltet hat sie eine Künstlerin aus der Ukraine, die jetzt in Norwegen lebt. Es sind Figuren, geschaffen im Spannungsfeld zwischen Ost und West. In der orthodoxen Kirche gibt es keine Krippen-Tradition. Die christliche Kunst ist stark von den Darstellungen der Ikonen geprägt. Das spürt man in den Formen und Farben, aber auch bei den Goldverzierungen bei den Kleidern. Caspar (der Mohr aus Afrika) ist nicht schwarz, wie bei den meisten Darstellungen der Drei Könige. Ganz speziell sind auch die Tiere in der Szene, so gar nicht nach uns bekannten (europäische) Mustern, eher ikonenhaft. Daneben, fast verdrängt von einem der ukrainischen Drei Könige, eine
italienische Traditionskrippe: Die Bezeichnung "Scarabattola". Die "Scarabattola" oder das "Scarabattolo" ist eine Glaskuppel, die dazu dient, ein Bild, eine künstlerische Komposition, die eine Szene oder eine Episode aus der Heiligen Schrift zu präsentieren. Der Begriff wird auch als Synonym ein Gefäss mit Glaswänden zu bezeichnen, das Reliquien zur Verehrung durch die Gläubigen schützt. (Quelle: holyblog-de) Zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts galt die Scarabattola als echte Kunstform, vor allem im neapolitanischen, sizilianischen und römischen Raum, wo diese Vitrinen gebaut wurden. Oft waren es Nachahmung berühmterer Kunstwerke, angefertigt aus Pappmaché, Gips oder Ceroplast, und meist mit kostbaren Stoffen ausgestattet,