Die Kunsthalle Bern, damals unter der Leitung von Harald Szeemann, bot dem Künstlerehepaar Christo und Jean-Claude 1967/68 erstmals die Möglichkeit, ein ganzes Gebäude zu verhüllen. Anlass war eine - inzwischen legendäre - Aus-stellung zum 50jährigen Bestehen der Kunst-halle. Damals, am 24. Juli 1968 realisierte ich als junger Journalist für die Regionalsendung "Antenne" des Schweizer Fernsehens einen Beitrag über die umstrittene Ausstellung. Hier der Beitrag von SF DRS. - Weiterlesen hier
Der Fernsehjournalist Ulrich Kienzle starb nach Angaben des ZDF im Alter von 83 Jahren in Wiesbaden. Als Komoderator des Politikmagazins Frontal hatte er die politische Berichterstattung im deutschen Fernsehen ebenso geprägt wie als Korrespondent für die ARD.(Quelle: Zeit Online) "Ulrich Kienzle war ein Topjournalist", würdigte ZDF-Chefredakteur Peter Frey den Verstorbenen. "Mit seiner Lust, Kante zu zeigen, und mit seinem verschmitzten Humor hat er an der Seite von Bodo Hauser Fernsehgeschichte geschrieben." Das etwas andere Interview mit Ulrich Kienzle auf "Der Würtz" (aus dem Jahr 2009)
01. Juni 2020
Christo -
der Meister der Verhüllung ist tot
Christo (1935-2020), geboren in Bulgarien, mit bürgerlichem Namen Christo Wladimirow Jawaschew gestorben am 31. Mai 2020 in New York City).
Cristo realisierte zusammen mit seiner Frau Jeannne-Claude Verhüllungsaktionen an Gebäuden und Grossobjekten. Bern war der Start für ihre "Verhüllungskunst" (»Packages and Wrapped Objects«)
"Die Christos umhüllten die Kunsthalle mit 2.430 Quadratmetern verstärktem Polyäthylen, die von der geplatzten ersten Haut des Kasseler Luftpakets übrig
geblieben waren, befestigten sie mit 3.050 Meter Nylonseil und schnitten die Hülle vor dem Haupteingang auf, damit die Besucher das Gebäude betreten konnten.... Die Umhüllung dauerte sechs Tage;
elf Bauarbeiter waren beteiligt. Da in das Gebäude keine Halterungen eingeschlagen werden durften, mussten für die Befestigung der Gebäudeummantelung spezielle Holzgerüste gebaut werden, und für
die Arbeit auf dem Dach half einmal sogar die örtliche Feuerwehr mit einer ausfahrbaren Leiter aus. Da sich die Versicherungen weigerten, während der Zeit der Verhüllung für die Kunsthalle ihren
wertvollen Inhalt die Garantie zu übernehmen, postierte Museumsdirektor Harald Szeeman zum Schmutz vor möglichem Feuer und Vandalismus rund um die Uhr sechs Wachleute um das Museum. Da sich
die als recht kostspielig erwies, wurde das Museum nach einer Woche wieder enthüllt." (Quelle: Fils. Fine Arts)
Inzwischen sind bereits viele Nachrufe zum Tod, auch Betrachtungen zu seinem Kunstschaffen und Kommentare online. Hier eine Auswahl:
einen Lehrauftrag an der Universität Friebourg. Nach meinem Rücktritt verlor sich leider unser Kontakt und damit auch der intensive Gedankenaustausch über Filmprojekte und Filmgeschichte. Es ist mir auch klar, dass vor allem die schweizerische Filmszene Karl Saurer kannte und jetzt von ihm Abschied nehmen muss: "von einem Weltenbürger, der sich mit grosser Bescheidenheit steets für Gerechtigkwirt und Menschenwürde einsetzte. Auch bei starkem Gegenwind hat er die Stimme für Entrechtete erhoben und sowohl in seinem filmischen Schaffen wie im alltäglichen Sein positive Werte in die Welt gesetzt."
Hier ein paar seine Arbeiten: "Rajas Reise" (2007), Regie - "Das Brot des Bäckers" (1977) Co-Autor - "Steinauer Nebraska" (1997) Regie, Dokumentation - Ahimsa - Die Stärke von Gewaltfreiheit (2012) Buch und Regie
Gestorben:
Michael Broadbent
Weinkritiker, Fachjournalist, Auktionator
Obwohl ich ihm nie begegnet bin - weder an einer Auktion noch bei einer Degustation - hat er mich eingeführt und begleitet, in die Welt des Weins. Jetzt ist er - im Alter von 93 Jahren - gestorben, der wohl berühmteste "Master of Wine" und "Senior Director" in
der Weinabteilung des Auktionshauses "Christi's" in London. In dieser Funktion hat er sich vor allem mit jenen Weinen beschäftigt, die ich lange nicht - oder bis heute nie - getrunken habe. Mit den edelsten, der edlen Tropfen. Doch, als ich in den 80er Jahren begann, mich für die Weinkultur zu interessieren, da war er mit seinen Weinnotizen und Büchern so etwas wie der Ziehvater, nur präsent in der Weinbeschreibung und im Wein. Auch wenn es schon lange still geworden ist um ihn, so hat er mich doch bis heute in Sachen Wein begleitet. Hier eine kurze Würdigung in der "Weinwirtschaft".
Seine Devise, Weine prüfen, kennen und
geniessen, sind bis heute so etwas wie ein Leitfaden für mich. Da es nie zu einer persönlichen Begegnung gekommen ist, lass ich hier Auktionator Franz J. Wermuth erinnern: "Ich hatte Ihn an
einer Auktion in London 1979 kennengelernt. Ein wichtiger English-Man, ich wollte etwas annullieren, hatte damals einen Auftrag ... Er hat mir nett erklärt, dass der Verkäufer auch im Saal
ist und der Verkauf nicht rückgängig zu machen sei... Auch an Degustationen habe ich ihn gesehen/erlebt, selbstverliebt und überheblich hat er mal in einer Serie von 1979er Bordeaux den (damals)
schlechtesten Wein der Serie (roter Carbonnieux) gelobt." (Auch das muss man als Wine Enthusiast können! pz)
Schöpfer der Asterix-Figuren:
Albert Uderzo ist tot
Er starb im Alter von 92 Jahren. Ich bin sicher, "Quelques Gaulois" werden untröstlich sein. "Astérix, le héro de ses Aventures, Obélix, l'inseparable ami d'Astérix, Panoramix, le druide vénérable u village, Assurancetourix, le barde, Abra-raccourcixle chef de la tribu" .Nicht vergessen: Idéfix, der Hund von Obélix, der schon beim ersten Abenteuer dabei war
Die Helden und ihre Geschichten spielten auch in meinem Beruf als Bildjournalist und später als Ausbildner beim Schweizer Fernsehen eine zentrale Rolle. Ich benutzte sie, um zu zeigen, wie man eine Bildgeschichte gestaltet. Wie man Spannung aufbaut und eine Dramaturgie erarbeitet. Grossaufnahme, Details, Hand-lungsrichtung, Cadrage, Standort... bis zum begleitenden Text. Es waren vergnügliche Lehrstunden - mitunter sogar die besten. Ich habe sie wieder hervorgeholt, die amüsanten Lehrbücher des "Storytellings" und der Bildgestaltung. Sie haben ihre Strahlkraft und ihre "Richtigkeit" über all die Jahre bewahrt. Das gallische Dorf - fünfzig Jahre vor Christus, im Norden von Frankreich, erobert und besetzt von den Römern - legt es immer wieder mit den römischen Legionären an.... Auf ihren Abenteuern lernen sie die Welt kennen. Auch die Schweiz...
Die "Lehrbücher" hab ich auch mitgenommen bei meine mehr als zehnjhrigen Lehrauftrag an der Université Fribourg für das Fach: "Audio-visuelle" Gestaltung. Es hat ihnen nur der Ton gefehlt, zum perfekten Video. Vielleicht wäre es kein Fehler, wenn auch die heutige "Clip-Generation" in den visuellen Medien ab und zu wiedereinmal in die Astérix-Bände schauen würden, seit dem 50. Jahr vor Christus haben sich zwar die Geschichten, nicht aber das bildliche Erzählen wesentlich verändert.
Unten einige Links zum Leben und Werk von Albert Uderzo.
Man liebte ihn…
auch wegen seiner Italianità
Maestro Nello Santi ist gestorben
Er war in Zürich zuhause, im Opernhaus hat er dirigiert und im Seefeld wohnte er, in den Ohren und Herzen der Opernfreunde lebte er… Nello Santi, der langjährige Chefdirigent, der aus Italien kam und die eindrückliche Interpretation italienischen Opern mit ihm und seiner Leidenschaft.
Das ist meine heute noch lebendige Erinnerung. Als Journalist in der Regionalsendung des Schweizer Fernsehens, habe ich den Maestro vor 48 Jahren zum ersten Mal bei seiner Arbeit aus nächster Nähe erlebt. Er dirigierte eine der grossen italienischen Opern. Ich glaube, es war der «Barbier von Sevilla» oder gar «Aida»? So genau weiss ich es nicht mehr. Jedenfalls hat ich sein «italienisches Temperament» tief beeindruckt. Beeindruckt in der Musik und in seiner Nello Santis Persönliichkeit, Er strahle, als ich ihm sagte, dies versuche ich in meinem Premieren-Bericht in Bild und Ton zu sagen.
Da lud er unsere kleine Equipe - spontan - ,zu einer Spaghettata ein, zubereitet von ihm selbst. Natürlich habe ich den Moment genutzt, um Santi als Koch und Gastgeber zu filmen, um das darzustellen, was ich sagen wollte: Italianità. Und er hat mitgemacht. Eine ganz kurze Sequenz aus dem damaligen Bericht hat das Schweizer Fernsehen im Bericht zu seinem Tod und in Würdigung seiner Arbeit wiederholt. Auch fast fünfzig Jahre später – bis jetzt, seinem Tod im Alter von 88 Jahren - bleibt meine Erinnerung: wundervolle interpretierte Opernmusik und eine Persönlichkeit, die Freude am Genuss, am Leben hatte. (Bilder: Screenshot SRF)
Francis Cabrel (*1953) ist ein französischer Chansonnier
und Komponist. Seine Musik zeichnet sich durch anspruchsvolle Harmonien und häufig einfühlsame Texte aus, denen er mit warmer Stimme und südfranzösischem Akzent Ausdruck verleiht.
Fernsehpionier:
Mani Hildebrand ist tot
Stiller, leiser Abschied
Eine Würdigung
Er kam ans Fernsehen, als ich "Jungreporter" in der Regionalinformation war. Beruflich hatten wir wenig miteinander zu tun. Ich jagte der Information nach, er beschäftigte sich vor allem mit Musik, oder etwas genereller gesagt: mit dem Jungsein, das heisst: der damaligen Welt der Jugend. Ab und zu half er mir, wenn es um Pop und Rock ging oder um Jugendkultur, gab mir Tipps, Ratschläge und schaffte Kontakte. Erst Anfangs der 90er-Jahre, als Mani
"seine" Sendung - das Sonntagsmagazin - verlassen hatte, trafen wir uns auch beruflich. Ich übernahm seine Sendung als Redaktor und zwar mit neuer Moderation (Gabriela Amgarten und Marcel Schmid) und einem leicht veränderten Konzept. Als Newsjournalist war ich für den Rat und die Hilfe des Unterhaltungs- und Studioprofis, Mani Hildebrand, dankbar. Zur Erinnerung an den lieben Kollegen und als Würdigung seiner hochprofessionellen und innovativen TV-Arbeit, hier ein Nachruf von Gabrielle Jagel. Und der Link zur Sendung "retro" aus dem Jahr 2004.
Er war ein Urgestein des Schweizer Fernsehens. Es gibt wohl keine Musik- und Jugendsendung zwischen 1968 und 1982, in der Mani (eigentlich hiess er ja Franz) Hildebrand nicht mitgemischt hätte. Als Moderator, Regisseur, Redaktor oder Produzent. «Für mich ist das Fernsehen wie ein grosser, kreativer Spielplatz. Einzig die Spielzeuge, also die Sendungen, waren mal grösser, mal kleiner.»
«Programmassistent für Beatund Jazzsendungen gesucht». Dieses eher unscheinbare Inserat hatte 1968 die Neugier des damals 23-Jährigen geweckt. «Ich wusste zwar viel über Musik und Fernsehen, aber ein Fachmann war ich nicht», sagte er selber im Rückblick. Obwohl er sich keine grossen Hoffnungen machte, meldete er sich – und wurde genommen. Ehe er sich’s versah, war er Programmassistent mit einer zweijährigen Probezeit. Daraus sollten 37 Jahre werden. Den Job beim Fernsehen trat er mit der Vorstellung an, offen zu sein
für alles.«Ich wollte lernen, erfahren, ausprobieren.» Gesagt, getan. Im Drei- bis Vierjahresrhythmus wechselte Hildebrand die Redaktionen. Er war Erfinder, Ideengeber oder umtriebiger Redaktor bei «Hits à gogo», «Tiparade», «Seismo», «Oops», «Karussell», «Sonntagsmagazin», «Unbekannte Bekannte», «Zebra» und «Weekend Music». Bei «Casa nostra», dessen Konzept er massgeblich ausgearbeitet hatte, fühlte sich der TV-Vielfrass, wie er sich selber nannte, besonders wohl. «Hier setze ich mich mit Alzheimer genauso auseinander wie mit Bordellen, kann hinterfragen und meinen Wissensdurst stillen.»
Mani Hildebrand galt als die Ruhe in Person. «Nie wurde er laut», erinnert sich Ursi Spaltenstein (60), die mit ihm das «Sonntagsmagazin» moderierte. «Er wusste aber immer, was er wollte, hatte für alle ein offenes Ohr, war lustig und witzig.» Ein Menschenfreund.«Frustriert hat ihn aber», weiss Beat Hirt (80), ehemaliger «Sonntagsmagazin»-Redaktor, «dass er bis auf dieses eine Format nie moderieren durfte.» Dabei war Hildebrand ein Naturtalent, hätte liebend gerne eine Sendung im Hauptabendprogramm übernommen.
«Er konnte das aus dem Stegreif, ohne grosse Vorbereitungen. Er war spontan, ohne zu dominieren, hat seine Moderationskollegin Ursi Spaltenstein nie unterbrochen oder ihr dreingeredet.» Warum hat’s gleichwohl nicht geklappt? Hirt findet deutliche Worte: «Wenn dein Gesicht deinem Chef nicht passt, kommst du halt nicht weiter.»Obwohl der gelernte Bankkaufmann Hildebrand das Metier beherrschte wie wenige, betonte er stets, «ein Allrounder und kein Spezialist» zu sein. Chefsessel? Interessierte ihn nicht. «Ich will an die Front und Fernsehen machen!» So war das TV-Studio Leutschenbach fast so etwas wie sein Zuhause. Hirt: «Er hat sozusagen im Fernsehen gelebt.» Auch nach seiner Pensionierung 2005 sass er noch oft in der SRF-Kantine, half mit Tipps und Ratschlägen. «Keiner kannte das Archiv so gut wie er.»
Hildebrand kannte unzählige Menschen, hatte viele Bekannte, aber einen richtig guten Freund habe er laut Beat Hirt nicht gehabt. «Mani war eigentlich ein einsamer Mensch. Aber er wollte es so. Er war auch kein Szenetyp, an Anlässen sah man ihn so gut wie nie.»
Mag sein, dass er wegen seines stetigen Kampfes für seine Ideen belächelt wurde. Und doch hat er vor Augen geführt, wie vielfältig und innovativ Fernsehen sein kann.
Zum stillen Auftreten von Mani Hildebrand passt auch sein leiser Abschied. Wie erst kürzlich bekannt wurde, ist er am 4. September von dieser Welt abgetreten, mit nur 74 Jahren.
Das Fernsehen war sein Leben, sein Zuhause.
Rechts (auf das Bild klicken)
Dani Fohrler im Gespräch mit Mani Hildebrand aus dem Jahr 2005 über Jugendkultur und die TV-Arbeit der 1970er-Jahre und 1980er-Jahre mit Trouvaillen aus dem Archiv SF DRS.
27. August 2019
Schauspielerin
Ines Torelli
gestorben
Mit ihrem Tod ist eine Epoche des schweizerischen Theaterschaffens abgeschlossen. Sie war der Inbegriff quirliger Fröhlichkeit, gut beherrschter Eleganz und verschmitzter Verspieltheit. Das Ines-Schätzchen halt, das auf der Bühne so manchen unterschiedlichen Ton anschlagen konnte. Keck, herausfordernd im politischen Kabarett,
schmalzig-verspielt im Lied vom Skilehrer "Gigi l'amaroso", verführerisch als Halbweltdame, nostalgisch in der "kleinen Niederdorfoper", mall streng, mal spassig im Kasperlitheater... Ihr Mann - Edi Bauer - war mit seiner Theateragentur so etwas wie der "Guru" des schweizerischen Kabaretts und Boulevard-Theaters. Ines Torelli war darin verankert, eingebettet
in einer Gruppe der bekanntesten Schauspieler, Autoren, Regisseuren und Musiker, die Kunst des unterhaltenden Kleintheaters beherrschten und auch idie Unterhaltung des noch jungen Fernsehen prägten. Man sprach oft - mal neidisch, mal anerkennend, mal bewundernd - von einer Zürcher Theater-Maffia, zu der auch das damals noch bedeutende Zürcher Jazz-Festival gehörte.
"Die Schauspielerin ist in erster Linie als Theaterschauspielerin bekannt, welche in Fernsehaufzeichnungen auch dem breiten Publikum zugänglich war und natürlich ihre Zusammenarbeit mit Jörg Schneider und Paul Bühlmann bei den legendären Chasperli-Märlikassetten, die schon mehrere Generationen an Kindern bis heute erfreuen.
Als Kabarettistin und Sängerin konnte sie überzeugen. Begonnen hatte ihre Laufbahn 1955 beim Cabaret Rüeblisaft, dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den Theaterfotografen Edi Baur kennen.In den kommenden Jahren folgten Auftritte an verschiedenen Cabarets, die ihre Popularität steigerten.
In den 60er Jahren folgte der Höhepunkt in zahlreich aufgeführten Musicals wie Bibi Balu und Golden Girl, die Ines Torelli in der Hauptrolle zeigten.Beim Film stand sie erstmals 1959 für "Café Odeon" vor der Kamera. Der Film blieb jedoch eine seltene Gelegenheit, sich als Schauspielerin zu präsentieren, u.a. agierte sie in den Produktionen "Chikita" (61), die Serie "Wer ist der Täter?" (63), "Die sechs Kummerbuben" (68) und "Professor Sound und die Pille" (71)". Quelle Cyranso.ch
Das Paar Bauer-Torelli hat in den frühen 90er Jahren die Schweiz verlassen und in Kanada eine neue Heimat gefunden. Dort ist Edi Bauer vor zehn Jahren gestorben. Ines Torelli lebte in den letzten Jahren allein in Kanada, kehrte aber zwei, drei Mal für ganz kurze Zeit in die Schweiz zurück, wo man sie auch nach so vielen Jahren bis heute in
Erinnerung hat. Zu ihrem Tod gibt es eine ganze Reihe von Würdigungen: Unter anderem in den Zeitungen: Blick vom 23. August 2019 NZZ vom 23. August 2019 und Basler Zeitung vom 23. August 2019
03. April 2019
Erinnerungen:
"Spuren der Zeit"
50 Jahre Schweizer Fernsehen
Dokumentarfilm von Annemarie Friedli
ausgestrahlt am 02. Juni 2003
Zu den "Sammelobjekten" eines Sammlers gehören auch die beruflichen Erinnerungen. Sammeln ist nicht nur Nostalgie - auch für den Leidenschaft-lichen Sammler nicht - es ist in erster Linie Information über das "Vorher", über das "Einst". Es ist das Festhalten von "Vergangenem" das immer rascher verblasst oder/und erdrückt wird von der Hektik und Informationsfülle der Gegenwart. Deshalb stelle ich hier immer wieder Zeitdokumente ein. Meist aufbewahrte Dokumente aus meinem ganz persönlichen Archiv. Heute für einmal ein Filmdokjument, das die Anfänge des Schweizer Fernsehens dokumentiert und Erinnerungen sind, an die Arbeit und Leistung von Kolleginnen und Kollegen im audio/visuellen Journalismus. Zum Starten des rund 50 Minuten dauernden Films hier oder auf das Bild klicken.
Es gibt sie noch, die legendäre Schweizer-band aus den Sixties. Toni Vescoli (*42) der Bandleader und einer der ersten ersten Schweizer Rock’n’Roll-Interpreten, wird in diesem Jahr siebenundsiebzig. Jetzt reist er mit Düde Dürst Feddy Mangili und Peter Glanzmann (dem Küken unter den Vier - *1951) nochmals nach Liverpool, "in die Stadt, wo alles begann!. Nach der Debut Reise 2009, folgten Fanreisen in den Jahren 2012, 2015 und letztmals 2017." Les Sauterelles treten da vom 23. August bis am 27. August 2019 vier bis fünfmal auf, an der "Beatleweek", ieinem riesigen Festival, das seit 1986 bereits zum 33. Mal stattfindet. Es nehmen mehr als 70 Internationale Bands aus 20 Ländern daran teil.
26. Februar 2019
Bruno Wigger gestorben
Er war Karl-May-Freund und grosser Büchernarr. Immer dabei, wenn sich die Karl-May-Freunde getroffen haben. Er starb am 11. Februar 2019 nach längerer Krankheit im Kantonsspital Stans. Hier die Erinnerung an Bruno Wigger
21. Februar 2019
Heidi Abel
21. Februar 2019
um 20.05 Uhr auf SRF
Wiederholungen:
Freitag, 22. Februar 2019 - 10.40 Uhr SRF 1
Samstag, 23. Februar 2019 - 14.05 Uhr SRF 1
Montag, 25. Februar 2019 - 14.30 Uhr SRG INFO
Am 21. Februar 2019 würde Heidi Abel ihren 90. Geburtstag feiern. SRF erinnert an die verstorbene «First Lady» des Schweizer Fernsehens.
Ausstrahlung am Fernsehen:
Donnerstag, 21. Februar
2019 um 20.05
in der Sendung "DOK" von SRF.
(Bild rechts: Heidi Abel ©SRF)
08. März 2019
"Ich werde auf jeden Fall
Blumen schicken"
(Autor: Hansjörg Erny,
erschienen 1968 im Verlag: Huber, Frauenfeld)
Hansjörg Erny (1934-2019)
Schriftsteller,
Journalist, Tageschaumoderator
Sein Tod wird vermeldet, von der Boulevard-Zeitung, der Tagespresse, den jouranlistischen Online-Portalen bis in die Sozialen Media. Er war ja schliesslich ein "Gesicht der Nation", als Tagesschau-sprecher und Bundehauskorrespondent. Die Meldungen, mehr oder weniger gleich, sachlich, emotionsarm. es macht den Eindruck: voneinander abgeschrieben. "Den Ausgleich zur täglichen Hektik fand er seit seiner Jugend in der Schriftstellerei. "Das gesprochene Wort ist sein Beruf. Das geschriebene Wort seine grosse, unbekannte Leidenschaft", hatte der "Blick" im September 1993 in einem Artikel über Erny geschrieben" Nur sein ehemaliger TV-Kollege, Chritoph Ullmann, hat etwas Farbe in die Erinnerung gebracht: "Wir haben einige Jahre das Büro geteilt, anfänglich noch an der Dufourstrasse. Mit niemandem habe ich so viel gelacht wie mit Hansjörg. Das ist meine bleibende Erinnerung."
Wir haben damals oft miteinander geredet, über diesees und andere seiner Bücher. Eigentlich wollte er Schriftsteller sein - so mein Eindruck. Doch davon lässt sich schlecht leben, vor allem, wenn der sogenannte "Durchbruch" nie so richtig stattfinden sollte. So blieb es dann bei seinem Tod (vor wenigen Tagen) weitgehend bei der schlichten Chronik:
Dieses Buch ist meine erste Erinnerung an Hansjörg Erny und 1965 - meine ersten Schritte als Reporter beim "Schweizer Fernsehen". Sie haben mich - unter anderem zum "jungen, hoffnungsvollen Talent" Hansjörg Erny geführt, der eben seinen Erstling (?) im Verlag Huber veröffentlicht hat. Ob damals ein Beitrag in der Sendung "Antenne" zustande gekommen ist, weiss ich nicht mehr und es zeigt sic, wie Erinnerungen verblassen. Ich habe den Roman gelesen, weiss aber so gut wie nichts mehr. Keine Erinnerung, weder an den Inhalt des Romans, noch an den Stil. Erst 15 Jahre später - Hansjörg ist inzwischen TV-Mitarbeiter geworden - habe ich wieder ein Buch von ihm zur Hand genommen: "Fluchtweg", das damals gerade erschien. Es ist die Geschichte einer unspektakulen Flucht, die Geschichte eines Angestellten - etwa 40 Jahre, so alt war ich damals auch - der aus der Ehe flüchtet und kein Ziel hat, es sei denn der Wald, in dem er sich schlisslich verliert, und auch keinen Verfolger. Man flieht ja nur, wenn man sich vervolgt fühlt. Der Verfolger, so meine ich mich zu erinnern, ist er selber, der Verfolgte.
"Erny, 1934 geboren, war viele Jahre als Reporter, Redaktor und Moderator bei Radio, Fernsehen und Zeitungen tätig. Nach historischen und literarischen Studien an der Universität Bern ging er als Zeitungskorrespondent nach London. Ab 1964 arbeitete Erny beim Radio, 1971 wechselte er zum Fernsehen. 1983 ging er als Bundeshaus-korrespondent nach Bern und kehrte 1992 an den Leutschenbach zurück, wo er dann zwei Jahre lang die Hauptausgabe der «Tagesschau» moderierte. Der gebürtige Zürcher liess sich Ende 1995 mit 61 Jahren vorzeitig pensionieren.... Nach der Pensionierung arbeitete Erny als Kommunikationsberater und Medientrainer..." Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft
An Stelle einer eigenen Würdigung werde ich eines seiner Bücher (nochmals lesen) und in der Rubrik "Gelesen" besprechen.
27. Dezember 2018
Pionierzeiten des Fernsehens:
Als die Bilder mit dem Flugzeug kamen
Aufregung beim Schweizer Fernsehen.
Berichterstattung von der Eishockey-Weltmeisterschaft
1965 in Finnland
1965, in meinem zweiten Jahr als Reporter in der Sendung "Antenne" beim Schweizer Fernsehen, gab es nur wenig Live-Übertragungen von Sportanlässen. Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, dass man per Knopfdruck am Fern-sehen direkt (live) dabei sein kann - und zwar wo immer auf der Welt ein Anlass stattfindet - war damals unvorstellbar.
Direktübertragungen waren aufwändig und unglaublich teuer, Sie wurden deshalb auch nur bei wenigen Grösstereignissen eingesetzt. Die Vidobänder - Zwei-Zoll-Bänder (ca. 5 cm breit und ein paar Kilo schwer - wurden noch mit dem Flugzeug zu den Fernsehstationen transportiert.
Die Sendung "Antenne" berichtete am 08, März 1965 von einem ganz speziellen Einsatz anlässlich der Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland. Reporter war der spätere Fernsehdirektor Peter Schellenberg (von 1988 bis 2003). Der MAZ-Operateur Dölf Jenny.
04. Januar 2019
Pio Corradi, Kameramann
"Das wache Auge des Kameramanns ist zugefallen" (NZZ)
Wer auch immer etwas mit dem Schweizerfilm zu tun hat - und sei es als Kinogänger oder Dokumentarfilm-Liebhaber - dem ist dem Namen Pio Corradi sicher schon begegnet, "dem Mann hinter der Kamera".
Pio Corradi kam Mitte der 60er Jahre nach Zürich und war zuerst Kamera-Assistent beim Schweizer Fernsehen und schon bald Kameramann. Als junger Journalist - wir waren annähernd gleich alt - habe ich oft mit ihm gearbeitet. Kurzbeiträge für die "Antenne" (Schweizer Regionalmagazin) und auch oft über Filmtäume geredet. Doch dafür war das schnelllebige Fernsehen nicht geschaffen. Hier konnte man zwar das Handwerk lernen und den Pionieren des Schweizerfilms begegnen: Kurt Früh, Gaudenz Meili, Alexander J. Seiler, Robert D. Garbade (damals Chefkameramann Film).
Schon nach kurzer Zeit war Pio Corradi ein gefragter Kamera-Assistent und Kamera-mann. Er machte sich selbständig. So konnte er seinen Vorstellungen vom guten Film, von den präzisen Szenen und den stimmigen Bildern viel schneller gerecht werden. Er avancierte den Jahrzehnten bis zu seiner Krankheit, ja bis zu seinem Tod, zum wohl besten und gefragtesten Kameramann der Schweiz. Einer seiner ersten Spielfilme war "Kneuss". Bild rechts: Pio Corradi an der Kamera, Gaudenz Meili (Regisseur) und Beat Brechbühl (Autor) . Es sollten noch viele Filme folgen, weit über hundert, darunter auch viele Dokumentarfilme.
"Das Magazin" (Tages-Anzeiger) hat im vergangenen Jahr (25. Mai 2018) unter dem Titel "Fänger des Augenblicks" eine Würdigung der Arbeit von Pio Corradi veröffentlicht. Weitere Artikel:
01. Oktober 2018
Gestorben:
Charles Aznavour (1924-2018)
Armenisch-französischer Chansonnier, Liedertexter
und Schauspieler.Medien:
Das „Chanson“, ein französisches Kulturgut. Was eigentlich nur so viel wie "Lied" heisst, ist Frankreich eine unglaublich populäre Kultur, die mit den Namen und der Musik von wie Charles Trenet, Guy Béart, Jacques Brel, Jean Ferrat, Georges Brassens, Édith Piaf, Charles Aznavour, Mireille Mathieu, Serge Gainsborough... verbunden ist.
Mit Charles Aznavour ist einer der ganz Grossen der "klassischen Chancons verstummt. Es trauert nicht nur Frankreich, auch Armenien, das Land seiner Vorfahren.
Aznavour kam 1924 in Paris in ärmlichen Verhältnissen zur Welt. Seine Eltern, ein Künstlerpaar, waren aus ihrer Heimat in Izmir geflüchtet, um dem Völkermord an den Armeniern 1915 zu entkommen. Er gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des französischen Chansons.
"Meist sind es Lieder mit einem aussagekräftigen Text. Sie handeln von Liebe, Weltschmerz, vom Alltag oder von den Schwierigkeiten des Lebens." (Quelle: Musik der Welt)
Weinnase zu Grabe getragen:
Zum
Tod von Christian Segers
alias "Weinnase"
Es war gestern sein schöner Tag, ein sonniger Tag, ein warmer Herbsttag, auch in Düsseldorf. Da haben wir de "Weinnase" zur letzten Ruhe begleitet . Auf dem Stoffeler Friedhof, neben den Kleingärten der Stadt, wo Christian viele Jahre "zuhause" war,
Jetzt ist er dort, begraben unter dem Rasen. Wir haben ihn begleitet.Die Angehörigen und ein paar wenige seiner Turbulenten "Weinzeit". Diese begann, zumindest für Christian und seine Wein-Freunde, als sich ziemlich genau vor dreissig Jahren auch der Wein ins Internet ergoss. "Wein-Plus" nannte sich das Forum und führte - schon nach kurzer Zeit - tausende von Weinliebhaber elektronisch zusammen. Das war noch vor Google,
vor Facebook, vor Wikipedia und wie sie alle heissen, die Errungenschaften der neuen Bit-Welt. Auf das noch junge Internet hat man mit "Modems" zugegriffen, die tausend Mal langsamer waren als heute."Weinnase" gehörte zu den ersten, die ein- und aufgesprungen sind. Es kamen die "Grossen Treffen", einmal im Jahr, wo sich virtuelle Begegnung in Realität wandelte, wo man sich - Auge zu Auge - Glas zu Glas - auf eine grossen, dreitägigen Party getroffen hat. Von da an war Weinnase nicht nur ein unruhiger, oft kryptischer Geist. Es war ein Mensch, den es wirklich gab, der oft und überall Hof gehalten hat, in seinen Geschichten immer wieder versunken ist und bis in die letzten Jahren auf Facebook, in Blogs, mit Mails und auf Websites immer wieder - mit Unterbrüchen - präsent war. Weiterlesen hier
Vor 17 Jahren hat Weinnase zur Hochzeit geladen. Es war ein typisches Weinnasenfest - rauschend aber chaotisch, wenn nicht seine Freunde das Szepter energisch in die Hand genommen hätten, wären die rund 80 Leute, die nach Düsseldorf gekommen waren, zwar nicht verdurstet, wohl aber verhungert. Die Weinnasenfantasie liess ich eben nicht immer eins-zu-eins in die Realität überführen. Jedenfalls spricht man noch heute von jener sagenhaften Hochzeit, in der sich die Freunde - vor allem Weinfreunde aus dem noch jungen Internet - getroffen haben.
Auf dem Friedhof - rund 17 Jahre später -, da waren es die Verwandten und langjährigen Bekannten, von den einstigen Weinfreunden nur noch zwei, drei...
Das Internet mit seinen vielen "Freunden" hat ein verdammt kurzes Gedächtnis. Weinnase war in den letzten Jahren kränklich, immer wieder krank und "im Netz" so gut wie verschwunden. Für viele - auch neue Wein-Internet-Nutzer - ein Begriff, eine Erinnerung, schon fast eine Anekdote. Die Beileidsbezeugungen auf Facebook sind die letzten wenigen Zeugen: "Gute Reise, alter Freund !" oder "Es war schön, den lieben Weinfreund Christian zu
kennen.." Durch seine Krankheit und sein Verstummen ist er halt "weggerutscht" vom Internet, von der Liste der Mail-Empfänger... Seine Frau Brigitte und zwei Dutzend Freunde, Verwandte und Bekannte haben ihn dahin begleitet, wo er - nach eigener Aussage - am liebsten war, "auf seiner Wiese". Seine eigene Website Weinnase.de, betreut von seiner "Chronistin", Barbara Becker, ist schon lange verstummt. Einer der letzten Geschichten auf seiner eigenen Website schrieb er vor neun Jahren, als er (mit Brigitte) eine Woche bei mir war, anlässlich meines 70. Geburtstag. Wir haben damals vereinbart, dass er in zehn Jahren wieder in die Schweiz reist, zu meinem 80sten.
Soweit ist es nicht mehr gekommen. Also bin ich zu ihm gefahren, nach Düsseldorf, um ihm Ade zu sagen, am Grab.Hier seine Schilderung der Schweizerreise vor neun Jahren und rechts ein paar Bilder seiner letzten Reise, zu den Rasengrabstätten auf dem Stoffeler Friedhof in Dübendorf.
Die Bilder könnwn hier einzeln betrachtet und herunterzuladen werden. - Kommentare
12. Mai 2018
Gestorben:
Balz Hosang
Journalist, Redaktor, Verlagsleiter
Irgendwie stehen wir fassungslos da, wenn uns eine Todesnachricht erreicht, die wir nicht erwartet haben. Obwohl wir alle wissen, dass das Leben endlich ist. Wenn einer von uns geht, der viele Jahre für die Werte des Journalismus eingestanden ist und unermüdlich dafür gekämpft hat, wo immer er als Journalist an der Arbeit war, bricht auch ein gutes Stück dieser Werte weg, die immer mehr in Gefahr sind, vergessen oder verraten zu werden.
Irgendwie stehen wir fassungslos da, wenn uns eine Todesnachricht erreicht, die wir nicht erwartet haben. Obwohl wir alle wissen, dass das Leben endlich ist. Wenn einer von uns geht, der viele Jahre für die Werte des Journalismus eingestanden ist und unermüdlich dafür gekämpft hat, wo immer er als Journalist an der Arbeit war, bricht auch ein gutes Stück dieser Werte weg, die immer mehr in Gefahr sind, vergessen oder verraten zu werden.
Am 5. Mai ist Balz Hosang, der ehemalige Chefredaktor und publizistische Leiter des Beobachters, verstorben. Balz war von 2002 bis 2007 Chefredaktor dieser Zeitschrift. Anschliessend
übernahm er bis zu seiner Pensionierung die publizistische Verantwortung für sämtliche Aktivitäten des «Beobachters». Vor seiner Zeit beim «Beobachter» war Hosang beim Schweizer Fernsehen, unter
anderem als Redaktionsleiter beim «Kassensturz», "CH-Magazin" und "Quer". Vor allem aber war er ein grossartiger, verlässlicher Kollege und ein ausgezeichneter Journalist. Die erste Reaktion auf
seinen Tod: "fassungslos".
Hier die persönliche und engagierte Würdigung von einem seiner ehemaligen
Mitarbeiter beim Beobachter.
14. April 2018
Verena Grendelmeier
(Grendi)
(1939-2018)
Verena Grendelmeier war viele Jahre Journalistin, Redaktorin, Ausbildnerin beim Schweizer Fernsehen.
Jetzt ist sie 79jährig gestorben. Das Fernshen, mehr als dreissig Jahre ihr wichtigster Arbeitgeber, nimmt kaum davon Notiz. Tempi passati. - vergangene Zeiten - schon vor ihrem Tod. Dabei
gehörte sie zu den Ikonen der Fernsehgeschichte. Auf dem Bild (rechts) mit Heidi Abel in der Sendung "Magazin Privat",
"1967 kam sie zum Schweizer Fernsehen, arbeitete für die «Rundschau», später beim «CH-Magazin». In Erinnerung bleiben ihre fünfteilige Serie «Im selben Boot – der psychisch Kranke und wir», die Sendung «Mai 68 – zehn Jahre danach» oder die Sendung «Seveso fünf Jahre nach dem Giftunfall». Die Dokumentationen widerspiegeln ihr Engagement. Sie liess nicht locker, auch wenn es Schwierigkeiten mit den Protagonisten der Filme oder ihren Vorgesetzten gab. Sie blieb stets unnachgiebig, manchmal auch nervig, strebte immer zum Besten." (Würdigung von Toni Schaller in der NZZ) Hier den ganzen Text lesen
Grendi - wie sie sich selber nannte - war aber auch Nationalrätin (1984-1999) des LDU (Landesring der Unabhängigen) und politisierte kämpferisch, engagiert. Bild links: Aus einer Sendung von
Poldivision (Hasli-Fernsehen 1988, dem ersten Privatfernsehen in der Schweiz). (Hier auf YouTube)
Am Fernsehen DRS - schon damals politisch unter Beschuss - durfte sie als Politikerin natürlich nicht
mehr Auftreten und auch nict mehr journalistisch tätig sein. Als ausgebildete Schauspielerin war sie aber willkommen bei der Ausbildung, wo sie etwa bis ins Jahr 2003 - als Medientrainerin -
tätig war. Damals habe ich selber eine ganze Reihe von Ausbildungskurse mit ihr bestritten. Verena Grendelmeier war - dies geht aus allen Würdigungen hervor - keine ganz einfache Person. Sie
war eine ausgezeichnete Debattiererin, brachte viele Probleme auf den Punkt, konnte auch einstecken und austeilen, blieb dabei aber immer korrekt und sachlich. Eigenschaften, die so manchen
litiker gut anstehen würden.
Ihre grösste "Tat" war gleichzeitig auch ihr politisches Ende. Um den serbelnden Landesring zu retten, schied sie 1999 zu Gunsten von Tony Schaller aus dem Nationalrat aus. Den Landesring "rettete" sie nicht, die Partei löste sich noch im gleichen Jahr auf.
Hier ein paar weitere Nachrufe zu ihrem Tod.
Letzte LdU-Nationalrätin Verena Grendelmeier mit 79 gestorben
12. März 2018
TV-Shatterhand verstorben:
Der Schauspieler
Siegfried Rauch starb mit 85
"Als Old Shatterhand war Siegfried Rauch im Fernsehen in der 1979 produzierten und 1980 ausgestrahlten Serie "Mein Freund Winnetou" an der Seite von Pierre Brice zu sehen." (Quelle: Karl May&Co. online)
Dem breiten Publikum war er bekannt als Kapitän in der ZDF-Serie "Das Traumschiff". und als "Bergdokter" (ZDF)
Zu seinen erfolgreichsten Kinorollen gehörte 1970 die des Hauptmann Oskar Steiger in "Patton – Rebell in Uniform", der mit sieben Oscars ausgezeichnet wurde.
24-Stunden News auf YouTube
Mein Freund Winnetou ist eineteilige Fernsehserie des Westdeutschen Werbefernsehens (WWF, Köln) in Co-Produktion mit Antenne 2 (Paris) und der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG (Bern), die 1979 sehr frei nach Karl May entstand und 1980 im Vorabendprogramm der ARD ausgestrahlt wurde. Die Serie wurde in Frankreich und der Schweiz auch in sieben Teilen zu 60 Minuten gesendet.
Die Serie ist als BOX noch erhältlich:
Regie: Marcel Camus
Darsteller: Pierre Brice, Siegfried Rauch, Eric Do, Ralf Wolter, Arthur Brauss
Filmmusik: Peter Thomas
Originaltitel: Winnetou Le Mescalero (1979)
Sprache: Deutsch
Die 14. Folgen (Episoden)
heißen:
1. Blutspuren
2. Ein junger Komantsche
3. Der Mann für indianische
Angelegenheiten
4. Der Zweikampf
5. Im Fort der Weißen
6. Sam Hawkins City
7. Das Feuerross
8. Die Flöte
9. Der große Kriegsrat
10. Gequältes Volk
11. Die Rache der
Cheyennes
12. Aufbruch
13. Der Prozess
14. Alter Bär
09. November 2017
Gestorben:
Ueli Götsch (1925-1917)
Ehemaliger Abteilungsleiter Fernsehen (DRS)
Ab 1971 beim Schweizer Fernsehen DRS, zuerst Leiter der Abt. Information, 1980 Chefredaktor aller Informations-sendungen, 1981-88 versch. Funktionen.
Ueli Götsch hat die Fernsehkultur und den Stellenwert der Informationssendungen entscheidend geprägt. Er setzte immer wieder ausgezeichnete Journalistinnen und Journalisten an wichtigen Stellen bei der Fernsehinformation ein und kämpfte beherzt die Umabhängigkeit des Mediums. Er ht auch entscheidend die Quote des "Frauenanteils" in der Information erhöht (teilweise bis 50%) und war ein ausgezeichneter Chef. Eine Würdigun hier.
09. November 2017
Erinnerungen:
Karin Dor, alias Ribanna,
die grosse Liebe von Winnetou ist tot
»Sie war schön, wie die Morgenröte, und lieblich wie die Rose des Gebirges. Keine ... vermochte die Häute so zart zu gerben und das Jagdkleid so sauber zu nähen, wie sie, und wenn sie ging,
... so schritt ihre schlanke Gestalt wie die einer Königin über die Ebene und von ihrem Haupte floß das Haar in langen Strähnen fast bis zur Erde herab. Sie war ... der Stolz des Stammes«.
(Karl May, Winnetou II)
Karin Dor (1939-2017), mit bürgerlichem Namen Kätherose Derr, hat in hat in drei Karl-May-Filmen mitgespielt. Erstmals 1962 in "Der Schatz im Silbersee" als Ellen Patterson. In
"Winnetou II" (1964) ist sie Ribanna, die Tochter von Tah-scha-tung dem Häuptlng der Assineboins und die Frau Old Firehands:
"Winnetou und Old Firehand hatten sich in sie verliebt. Sie aber schenkte ihre Liebe dem Weißen und Winnetou verzichtete zugunsten seines Freundes auf sie."
Soweit die Filmgeschichte der Figur Ribanna. In Karl May Werk ist sie eine Neben-Figur in der Erzählung "Old Firehand". Sie tritt in der Erzählung nie in Erscheinung, es wird nur einige Male von ihr erzählt. Im Film aber - und in allen Inszenierungen von
Winnetou II - nimmt sie eine wichtige Rolle ein. Sie ist so etwas wie die Kernfigur von Winnetou II.
Weiterlesen hier zum Tod von Karin
Dor
29. Oktober 2017
Begegnung: Dani Fehr
Vor fünfzig Jahren, 1967, zogen drei "haarige Typen" als Wandermusikanten in Minnesängerkostümen durch Zürichs Gaststätten, mit einem Repertoire aus Folk, Blues und Schweizer Volksmusik.Es waren die Minstrels.
Ein Konzert in unserer Siedlung "Dörfli" ruft Erinnerungen wach. Der Mann in der Mitte auf dem Bild, Dani Fehr, war einst einer der drei Musikanten der Minstrels. Jetzt spielt er, zusammen mit seiner Gruppe "Grad'ase" am Zimbal – dem ungarischen Hackbrett – noch immer ungewohnte und doch vertraute Töne: Volksmusik – von Ost bis West, von Balkansound bis Folk aus Irland, dazwischen auch heimatliche, appenzellische Töne.
Ein Fernsehauftritt im Rahmen der OLMA in St. Gallen im Oktober 1969 machte die Minstrels mit einem Schlag bekannt.
Grüezi wohl, Frau Stirnimaa! zog wenige Tage später in die Schweizer Hitparade auf Platz 2 ein. Das Lied hielt sich siebzehn Wochen ununterbrochen in den Top 10.und platzierte sich auch in Deutschland (Platz 3) und Österreich (Platz 5) in den Hitparaden. Ihre Platte verkaufte sich in 27 Ländern 1,5 Millionen Mal.
Die "Minstrels" sind Geschichte, Musikgeschichte und - bei der jüngeren Generation - so gut wie unbekannt. Dies stellte ich - mit Schmunzeln oder/und Erstaunen - anlässlich des Konzerts von "Gras'äse" fest. Zur Aufklärung (und Erinnerung) hier der Minstrel-Auftritt (Titelsong) im Spielfilm "Was ist denn bloß mit Willi los?" mit Heinz Erhardt.
Nein, dem amerikanischen Musiker, der soeben im Alter von 67 Jahren gestorben ist, bin ich nie persönlich begegnet. Er ist und war für mich auch nie ein Idol. Einige seine Songs habe ich zwar wahrgenommen, ab und zu auch gehört, doch nie wirklich erinnert. Bis jetzt - bis heute, als mir ein Video-Clip aus dem Jahr 1991 in mir wieder hochgewühlt wurde. Ein Clip, den ich x-mal - genauer einige hundert Mal - gehört und analysiert habe. Es waren die 90er Jahre. Ich war als Ausbildner am Schweizer Fernsehen und an der Universität Freiburg. Es waren die Jahre, als die Clip-Sprache von der Unterhaltung zur Information übersprang. Als man entdeckte, dass in der audio-visuellen Kommunikation - auch wenn es um Informationsvermittlung geht - der Videoclip - mit seinen eigenen Gesetzmässigkeiten - grossen Einfluss hat. Ich entwickelte damals eine Clip-Theorie, die heute noch ihre Gültigkeit hat und aktueller ist, den je.Eines der wichtigsten Beweisstücke war damals ein Song von Tom Petty. "Learning tu Fly". eine musikalische Geschichte, ein Erzählvideo, das zu den besten jener Zeit gehört.
Inzwischen gehört der clippige Schnitt, das clippige Erzählen (auch ausserhalb der Musik) zum Alltag. Eine Entwicklung, vergleichbar mit dem Übergang von der analogen Technik zur Digitalisierung. Auch in der Wahrnehmung, im Ablauf des Geschehens, im Erzählen gibt es die "Digitalisierung. Sie funktioniert aber nur,
wenn ihre Gesetzmässigkeiten auch eingehalten werden. Der Tod von Tom Petty hat mich daran erinnert und den Ansporn gegeben, die Theorie von damals (es war Neuland) zu überarbeiten und wideer zu publizieren. Ich werde eine überarbeitete Theorie hier einstellen.Es scheint mir, dass viele meiner ehemaligen "Schüler" vieles davon vergessen haben, vielleicht auch nur weil eine andere Theorie - ist bis heute - noch nicht erarbeit worden ist. Eine kleine Quizfrage: Es gibt ein Schlüsselbild in dem Video (kürzer als eine Sekunde). Wo ist es und was zeigt es? Die Lösung hier! Die Erklärung dann später am gleichen Ort, in der Clip-Theorie.
30. September 2017
Vor fünfzig Jahren erblickte ein irrlichterndes Geisterwesen das Licht der Bühnenwelt. In seinem Kabarettprogramm «Die Sparharfe» erzählte der junge Franz Hohler erstmals das «bärndütsche Gschichtli». Darin begegnen die beiden Schwauderis «Schöppelimunggi» und «Houderebäseler» auf ihrem Abendspaziergang dem «Totemügerli» – und damit auch ein bisschen dem Gruseln.
Oben das "Totemügerli" - Orginalversion von Franz Hohler - Hier eine Aufnahme von 2011 zum 75 Geburtstag von Mani Matter.
Rechts ein Text des Schweizer Mundart-Popduos Lo & Leduc aus Bern: "Totemügerli goes online". Es ist keine neue Version des legendären "Totenmügerli" von Franz Hohler, vielmehr eine Homage an das Original und seinen Schöpfer" aus Anlass von 50 Jahre Totemügerli. "Wir konkurrieren nicht mit dem Original. Unser Text steht für sich und ist eine Hommage zum Geburtstag," betont das Duo Lo & Leduc.
04. Juli 2017
Als das Fernsehen laufen lernte
Die unschöne Diskussion um den "Service Public", die rotzenden Kommentare über das, was eine Institution, die SRG, geleistet hat, und immer wieder leistet, wenn sich eine rasant entwickelnde Technik in das Leben, den Alltag, die Gewohnheiten, die Bedürfnisse der Menschen einnistet. Fernsehen, anfangs der 60er-Jahre noch ein Exot, belächelt, verdammt, verwunschen, ist längst zum Marktfaktor (und damit auch zum Politikum) geworden. Anfangs ging es um politische Meinungen, um sogenannte "Manipulation der Öffentlichkeit", um die Angst der vermeintlichen Macht eines Mediums.
In den 80er Jahren wurde dann das Fernsehen - dank der technischen Entwicklung - auch zum Goldesel, der eingespannt werden kann, in den freien Markt, in den grossen Kommerz. "Die Privaten" können es besser! Da Milliardenringen um lukrative Sportrechte (wo nur das Vermarktbare zählt) ist nur das aktuellste Beispiel für das, worum es letztlich geht, um Macht und Gewinn.
Hier, in der Rubrik "Erinnerungen", werden in der in der Regel interessante Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vorgestellt, denen ich immer wieder begegnet bin und die Kultur, Politik, das
soziale Leben, die Gesellschaft in der Schweiz mitgeprägt haben. Es ist ein Versuch des Nichtvergessens.
Zur Enwicklung
der Tagesschau inm "Medienheft"
20. Mai 2017
Journalist, Moderator
Kurt Zurfluh (1949-2017)
An Stelle eines Nachrufs der Bericht des Schweizer Fernsehens.
05. Mai 2017
Gestorben:
Daliah
Lavi
Daliah Lavi ist im Alter von 74 Jahren an ihrem Wohnort Ashville in den USA gestorben. Als Schauspielerin spielte sie auch in Hollywood. In Deutschland wurde sie vor allem als Paloma in „Old Shatterhand“ bekannt. Sie hatte aber schon fast zehn Jahre früher ihre erste Hauptrolle im schwedischen Film „Hemsöborna“.
Die Sängerin und Schauspielerin spielte im Film "Old Shatterhand" (1964) Paloma Nakama, die schöne Tochter eines weissen Mannes und einer Indianerin. Sie hat nach einem Überfall auf eine Farm den verwaisten kleinen Tom aufgenommen. Old Shatterhand will beide nach Sacramento bringen, wo Palomas Onkel Wilkinson lebt...
13. April 2017
Gestorben:
Michael Ballhaus
Kameramann
Persönlich bin ich ihm nie begegnet, auch beruflich nicht. Doch viele - unzählig viele - Filme habe ich gesehen - auch besprochen - in denen Michael Ballhaus die Kamera führte. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war es 1979, dass ich beim Fassbinder-Film "Die Ehe der Maria Braun", als ich - noch mehr als Hanna Schygulla - die Bildsprache, die Kameraführung bewunderte. Es war wohl meine erste bewusste Begegnung mit dem "Bildkünstler" Michael Ballhaus. Für ihn war es der letzte von 15 Filmen, die er mit Fassbinder gedreht hat..
Berühmt ist der "Ballhaus Kreisel", eine 360-Grad-Kameafahrt, die später in der Filmästhetik eine beliebte und wichtige Funktion in vielen Filmen hatte. Unzählige mal hatten wir - in der Ausbildung am Fernsehen, aber auch in den Videokursen an der Universität Freiburg - besprochen, analysiert und - soweit dies mit den bescheidenen technischen Mitteln möglich war - nachgespielt.
Die Links zu einigen Nachrufen:
NZZ: Weggefährte von Rainer Werner Fassbinder
Frankfurter Allgemeine: Der Mann, der die Bilder liebte
Spiegel Online: Legendärer Kameramann
ARD-Tagesschau - mit interessanten Kommentaren von Zuschauern