S'Buebetrickli
Freund W.S. schreibt:
"Lieber Peter
Mit grossem Interesse habe ich deine Kolumne "Buebetrickli" gelesen. Wie wahr!
Ich fühle mich als alter Mann alleine gelassen, verschaukelt. Im Dienstleistungssektor muss ich immer mehr selber machen, bei steigenden Preisen! Wohlgemerkt. Ich fühle mich nicht mehr als
König. Als Kunde kann ich nur noch Fehler machen. Sei es bei der Bank, Post, Bahn usw. Wenn ich reklamiere, wenn etwas nicht klappt, so heisst es:
"JA, SIE HÄTTEN SOLLEN...." Meine schlechtesten Erfahrungen mache ich mit Firmen, welche schreiben: "wir sind immer für sie da". Oder wenn ich anrufe und es ertönt am Band: "Ihr Anruf ist uns
wichtig". Da weiss ich sofort, bei dieser Firma klappt selten etwas.
Bei einer solchen Firma versuche ich schon seit 2 Jahren einen Mitarbeiter zu erreichen, welcher sich meiner annimmt. Mir nicht erklärt: Sie hätten sollen....
Das waren noch Zeiten als "nachgehakt" wurde. Als der Firmenchef anrief und fragte.
"Ist die Lieferung jetzt richtig angekommen" (oder Ähnliches). Das waren noch Zeiten als nach dem Leitbild des "Ehrbaren Kaufmannes" gehandelt wurde. Ich könnte ein Buch schreiben. Herzliche
Grüsse
W.
PS Mein Vorbild war in den 60er Jahren ein Hotelier, mein damaliger Patron. Schon das Wort Patron flösst vertrauen ein. Will heissen: Ich schaue, dass es meinen Gästen und Mitarbeitern gut geht. Da konnten Gäste bei einer Bankettbestellung das Menu 5mal ändern. Er wurde nie ausfällig. Auch hintenherum war keine abfällige Bemerkung zu hören!
"In der Advents- und Weihnachtszeit sind die einmaligen Krippenfiguren in der Kirche des Klosters Ilanz aufgestellt. Diese grosse Krippe ist
leider nur noch bis zum 12. Januar zu sehen. Krippen-freunde müssen also fast ein Jahr warten, bis sie wieder all die Gestalten der Heilgesichte sehen (und erleben) können. Die Krippe
beschränkt sich nicht auf auf die paar wenigen Sätze in der Helligen Schrift zur Geburt Christi in Bethlehem
(Lukas 2,1-20 und Matthäus 1,18-25) sondern gestaltet ein gutes
Stück der "Heilsgeschichte" in vielen anschaulichen Szenen." Weiterlesen und -sehen hier
Die Krippenfiguren wurden alle von Sr. Anita Derungs in den letzten 50 Jahren erstellt. Sie arbeitet mit Werkmaterialien, wie sie in jedem Haushalt aufzutreiben sind: Elektrodraht, Sisaldraht, Stoff- und Holzreste. Die Köpfe modelliert sie mit Holzmasse und überzieht sie mit Duvetine oder Kettsamt.
23. Mai 2023
Gastbeitrag von
Beat Gerber, Bourdic
Tibet fasziniert mit buddhistischer Kultur und eindrücklichen Landschaften. Doch das Hochland im Himalaya ist kein Shangri-La mehr, kein paradiesischer Sehnsuchtsort, wie in James Hiltons Roman «Lost Horizon» (1933) beschrie-ben. Die chinesische Provinz durchlebt einen augenfälligen Wirtschaftsaufbruch, mit zielbewussten Interessen der auto-kratischen Volksrepublik. Die wichtigsten Treiber sind lukrativer Bergbau und militärische Dominanz. Aber auch der Tourismus wächst – auf staatlich verordneten Pfaden, wie eine Gruppenreise kürzlich zeigte.
Bei Hausbootfahrten im Burgund (Saône, Seille, Canal du Centre) bilden etliche Schleusen eine nautische Heraus-forderung, besonders solche, die wie ein Wasserfall funktionieren.
Gastkommentar von Beat
Gerber
(Journalist, Autor, Cartoonist,
Bern)
"Die Brasserie Lorraine füllt das mediale Sommerloch wie im Bilderbuch. Das Berner Szenelokal brach kürzlich ein Konzert der einheimischen, weissen Band „Lauwarm“ ab, die Mundart-Reggae spielte (mit Rasta-Locken). Anwesende hatten sich deswegen beschwert, wegen „kultureller Aneignung“ heisst es im Soziologenjargon. Der Vorfall sorgt augenscheinlich für weiträumigen, auch interkulturellen Gesprächsstoff."
14. August 2022
Zum gestrigen "Bild des Tages"
Natürlich waren die Fragezeichen im Bildtext rasch beantwortet, von einer aufmerksamen Nutzerin dieser Website. Es ist weder eine Mimose, noch eine explodierte Hagenbutte!
Es ist die Gallwespe, genauer die Rosengallwespe, die hier am Werk ist. Dazu die Erklärung im Magazin "Mein schöner Garten", vom 12. Oktober 2018: "Gallwespen sind kleine Insekten aus der Familie der Hautflügler und verursachen an verschiedenen Pflanzen gallenartige Wucherungen... Die unter Hobbygärtnern bekannteste Gallwespen-Art ist die Rosengallwespe (Diplolepis rosae). Wie der Name schon verrät, kommt sie vor allem an wilden Rosen vor. Ihre Gallen sind sehr gross, rötlich behaart und meist etwas unregelmässig geformt."
Und so sieht sie aus:
Der erfolgreiche Nationaltrainer ist zu einer heiss umworbenen Persönlichkeit geworden, man munkelt von Klub-Angeboten unter anderem aus Sankt Petersburg und Istanbul. Verlässliche satirische Quellen berichten sogar von einer Anfrage des Bundesrats für ein Mandat in der Causa EU. Seine Zielstrebigkeit, Geradlinigkeit und Hartnäckigkeit machen Petkovic zum idealen Coach, der das angeschlagene Verhältnis zum politischen Europa meisterhaft managen könnte.
Doch der Fussballtrainer sagt ab, der Sport habe nichts mit Politik zu tun (siehe Karikatur). Allerdings beobachten wir derzeit gerade das Gegenteil: Die Fussball-EM 2021 scheint zu einer der verpolitisiertesten Sportveranstaltungen zu werden. Die Ukraine musste ihre politisch unkorrekten Trikots ändern, chinesische Grosskonzerne und gleichzeitig potente Sponsoren der UEFA betreiben offensive Bandenwerbung und machen indirekt Propaganda für das Regime in Peking, die geplante Regenbogenfarben-Beleuchtung der Allianz-Arena in München wird zur unrühmlichen Kontroverse, und Ronaldo stellt vor laufenden TV-Kameras demonstrativ zwei Coca-Cola-Flaschen unter den Tisch. Aufgrund des Vorfalls fiel der Marktwert des Getränkeherstellers um satte 3,5 Milliarden Dollar. Kurzum: Sport und Politik spielen an der EM ein gemeinsames Spiel.
Der Adventskalender mit den Santons hat Reaktionen ausgelöst. Unter anderem dieses Bild begleitet von Neujahrs-wünschen: ",,,noch weiter schöne Festtage, und ein gutes neues Jahr, mit vielleicht wieder mehr Abwechslung und auch etwas mehr Mobilität!?! Aber vor allem gute Gesundheit. Mit herzlichen Grüssen E."
Für den Sammlerfreak sind Reaktionen auf die Beiträge immer eine grosse Bereicherung. Seien es Bilder oder Texte. Sie sind ein Zeichen des Interesses und der Anerkennung. Aber auch der Beweis, dass doch das eine oder andere auf der recht bunt zusammen-gestellten Website Anregung zur eigenen Kreativität sein kann.
In diesem Sinn wünsch ich allein ein gutes, hoffentlich ein besseres neues Jahr. Herzlich Euer Sammlerfreak
Auch "verbissene" Karl-May-Kenner dürten sich mit diesem Titel unter den May-Werken schwer tun. (Das Bild rechts gehört zum eBook, das noch erhältlich ist.)
"Die Erzählung "Joe Burkers, das Einaug" wurde 1919 von Dr. Euchar Schmid im Band 38 "Halbblut" der Reihe "Karl May's Gesammelte Werke" erstmals veröffent-licht." (Quelle: Karl May&Co. 135/2014)
Dafür hat der Verleger E. Schmid zwei Geschichten von Karl May - Both Shatters (Erstdruck 1882 in der Zeitschrift "Für alle Welt") und Ein Ölbrand (Erstdruck 1883 in der Zeitschrift Das Neue Universum) bearbeitet und miteinander verknüpft. Die Erzählung blieb bis 1992 (Auflage 1582. Tausend) im Band 38 (Halbblut).
Heute ist die Geschichte so nicht mehr in den Gesammelten Werken enthalten. den Gesammelten Werke enthalten.
Doch in den rund 70 Jahren bis die Geschichte in der bearbeiten Form entfernt wurde, gab es viele Lizenz- und auch Raubausgaben. "Am bekanntesten das grossformatige, in sehr hoher Auflage gedruckte Heft "Wild-West-Echo" sein, das die Felsenbühne Rathen 1940 herausgab."
Dabei gibt es auch eine kleine, schweizerische Ausgabe - in der Reihe "Gefahren und Abenteuer" von Prairie Editors, Zürich, der Band 5 - der heute kaum mehr zu finden - also eine gesuchte, kostbare Rarität ist.
Über andere lange unbekannte Abdrucke berichtete das Magazin "Karl May&Co. in der Ausgabe 135 (1/1914) auf den Seiten 12-15 mit mehreren Bildern.
Das Heft "Wild-West-Echo" (zweite Auflage) ist im Karl-May-Verlag noch immer erhältlich (65 Euro).
Zur schweizerischen Ausgabe gibt es eine interessante Geschichte, die Hans Weiss, einer der ganz wenigen Besitzer dieses Hefts, dokumentiert und erzählt hat.
Der Schweizerischen Beobachter Nr. 24 vom 31. Dezember 1947.(Bild rechts) beschäftigte sich auf den Seiten 757/758 mit dem Text, der als Schund gebrandmarkt wird, natür-lich in Unkenntnis des berühmten Autors (Karl May).
Schund, "Jugendverführung", Sprachentgleisung oder Kitsch?
So lautt etwa die Frage des Beobachters.
Da wird aber einem Autor aber tüchtig die Leviten gelesen. Der Beobachter hatte keine Ahnung, dass der angeprangerte Text aus einem Karl-May-Werk stammt. Ein Textvergleich mit dem Band 38 - Halbblut - in der Ausgabe bis 1992 zeigt, dass der "Schundtext" fast wörtlich übernommen wurde. Allerdings war der Text da schon eine "Bearbeitung" von Verleger E. Schmid. Dazu nochmals "Karl May & Co.: "Obwohl das Produkt, das Schmid geschaffen hat kaum mehr als originaler Karl-May-Text bezeichnet werden kann, werden auch erklärte Gegner von Textbearbeitungen zugeben müssen, dass am Ende eine in sich schlüssige und spannende Geschichte stand."
"Wir essen Berliner, Hamburger, Wiener(li), Russenzopf und machen Sex mit Pariser.....und der Mohrenkopf ist rassistisch!."
Meine Anmerkung:
Zum Thema gibt es eine ganze Reihe von Kommentaren. Die beste wohl im "Tagesanzeiger" (Leider Abo-Pflicht) ).
26. November 2015
Zum Artikel
Wenn Winnetou Frau Carezza liebt
Wer schreibt, dem wird geschrieben...
Lieber Peter,
Deinen Beitrag „Wenn Winnetou Frau Carezza liebt“ habe ich mit großem Interesse gelesen;er hat mich sehr berührt, zumal Dein darin geschilderter literarischer Werdegang viele Parallelen zu dem meinigen aufweist, obwohl ich zeitweise ganz andere Wege beschritten habe.
Als Zehnjähriger (Geburtsjahrgang 1950) begann ich, Karl May zu lesen. Neben wenigen „grünen Bänden“ habe ich damals hauptsächlich Ueberreuter Taschenbücher bekommen. Während meiner Zeit im Gymnasium hat sich mein literarisches Interesse kolossal verändert. Die Sozialisten (Marx, Engels usw.) traten in den Vordergrund. Bei Suhrkamp habe ich mir die gesamte Werkausgabe von Bertolt Brecht zugelegt.
Dann kam am 19.12.1973 (ein Mittwoch) mein persönlicher „schwarzer Freitag“.
Meine Wohnung in Freiburg wurde ein Opfer der Flammen. Ich konnte nur mich selbst in Sicherheit bringen. Das gesamte Inventar einschliesslich meiner Bücher (darunter 63 Karl-May-Bücher) ist verbrannt. Lediglich eine Ausgabe der „Gartenlaube“ Jahrgang 1890 blieb erhalten, weil ich sie meiner Mutter geliehen habe. Ich habe diesen Band noch heute.
Nun begann eine mühsame Wiederbeschaffung meiner geliebten Bücher.
Die Werkausgabe von Bertolt Brecht habe ich mir sofort wieder gekauft. Karl May kam nach und nach, diesmal jedoch nur als „grüne Bände“ (Bamberger Ausgabe). Zwischenzeitlich habe ich auch fast die komplette Radebeuler Ausgabe.
Ich hoffe, Dich mit meinen Ausführungen nicht allzu sehr gelangweilt zu haben und grüsse Dich recht herzlich aus Freiburg.
Hartmut Braun