Ein Land, das gleichzeitig ein Kontinent ist, so gross wie ganz Europa und „nur“ 20 Millionen Einwohner zählt. Ein Land, das dauernd mit den Launen der Natur zu kämpfen hat. Ein Land, das mit und von den Gegensätzen lebt. Ein faszinierendes Land, das zu bereisen noch heute ein Abenteuer darstellen kann. Zwar ein geordneter, gut funktionierender Staat mit sechs Bundesstaaten und drei Territorien, mit zwei im Augenblick fast gleich grossen politischen Blöcken und einer Regierungschefin, die mit einer hauchdünnen Mehrheit regiert. Ein alter Kontinent, der seit 40‘000 bis 50‘000 Jahren von Ureinwohnern (Aborigines) besiedelt ist, doch ein junger Staat, der erst 1788 vom britischen Seefahrer James Cook als Territorium von New South Wales für die Briten in Besitz genommen wurde. Die Geschichte von der einstigen Sträflingskolonie bis zum heutigen, modernen Staat ist also erst gut 200 Jahre alt.

Grund genug, mindestens einmal im Leben „going down under“ um den australischen Kontinent zu erleben. Ich brauchte lange, bis ich die weite Reise zur anderen Seite der Erde angetreten habe. Vielleicht muss man dazu jung sein, jedenfalls jünger als ich heute bin. Unsere Tochter hat mit 20 – ein paar Tage nach der Matura – den Rucksack gepackt und ist für Monate nach Australien gereist. Ganz allein, mit einer einzigen Kontaktadresse, untergetaucht in der grossen Szene der Backbackers. Mulmig war es mir wohl mehr als der abenteuerlustigen jungen Dame. Seither – es ist schon bald zwanzig Jahre her – wollte auch ich einmal nach Australien. Natürlich nicht mit dem Rucksack und in Billigherbergen wohnen. Schon etwas bequemer und weit mehr geplanter.

Die Reise ist leider zu Ende. Da eröffne ich meine Sammlung an Eindrücken und Momenten in einem so fernen Land. Zuerst Fotos, allmählich auch Texte: kein Tagebuch und kein Reisebericht. Vielmehr ein Sammlung dessen, was mir Australien gegeben hat.

Herzlich Peter